Radevormwald Für Glatteis, Frost und Schnee gerüstet

Radevormwald · Im Betriebshof der Stadt laufen die Vorbereitungen für den Winterdienst. Leiter Norbert Petri hat eine ausreichende Menge Salz gelagert, die Fahrzeuge werden vorbereitet. Die drei Teams für die Bereitschaft hat er zusammengestellt.

 Christian Esplör (33) ist seit August 2015 beim Betriebshof beschäftigt

Christian Esplör (33) ist seit August 2015 beim Betriebshof beschäftigt

Foto: Jürgen Moll

In den vergangenen Tagen lagen die Temperaturen in den Nächten zum Teil knapp über dem Gefrierpunkt. "Unsere Winterdienstsaison beginnt in den nächsten Tagen", sagt Betriebshofleiter Norbert Petri. Parallel zu den Herbstarbeiten auf den Grünanlagen, den Straßen und Friedhöfen beschäftigen sich er und seine Mitarbeiter bereits auch mit dem Winterdienst. Die Fahrzeuge und die entsprechenden Geräte wie die Räumschilde für die großen Unimogs und die Streumaschinen werden repariert und vorbereitet.

In Zeiten, in denen das Salz günstig ist, hat Petri zu den Resten des vergangenen Winters nachgeordert. "Wir haben zwischen 450 und 500 Tonnen im Lager. Damit kommen wir erst einmal eine Zeit lang aus. Für einen normalen Winter müsste es sogar reichen", sagt er. Geordert worden ist zertifiziertes Natriumchlorid mit Anti-Backmitteln, damit das Salz nicht klumpt. Wichtig ist es ihm zu erwähnen, dass die Männer mit ihren Fahrzeugen nicht nur bei Schneefall unterwegs sind. "Sehr häufig sind unserer Dienste Glatteiseinsätze", sagt Petri. Zum Beispiel überfrierende Nässe hat in den vergangenen Jahren zu zahlreichen Einsätzen geführt. Sein Team müsse dafür sorgen, dass der Verkehr morgens möglichst gut laufen kann. Im Einsatz sind zwei Unimogs, ein 18 Tonner und zwei Multi-Funktionsfahrzeuge. Zu einem siebenköpfigen Team gehören vier Fahrer und drei für die Besatzung der Traktoren zur Räumung der Gehwege. Für die Einsätze gibt es verbindliche Richtlinien. Morgens um drei Uhr schellt beim Einsatzführer der Wecker. Anschließend entscheidet er, welche Maßnahmen eingeleitet werden. Bei Zweifeln zur Wetterlage fährt er raus zu neuralgischen Punkten und alarmiert die Mitarbeiter. "In Wintershaus ist die Lage anders als in den Wupperorten oder im Uelfetal", sagt Petri. Die Stadt habe schließlich eine Höhenlage zwischen etwa 250 und 420 Metern.

Spätestens eine halbe Stunde später ist der erste Wagen draußen. Im Einsatzfall gibt es vorgeschriebene und vor dem Winter neu festgelegte Touren. Die Tour eins umfasst 50 bis 70 Kilometer zu den wichtigsten Straßen und Stellen. Das sind die Hauptverkehrsstraßen wie die B 229 in den Stadtgrenzen, zum Beispiel mit der großen Südstadtkreuzung. Durch die vielen Fahrzeuge sei Schnee dort sehr schnell festgefahren und schwer zu räumen. Auch steile Erschließungsstraßen wie die Mühlenstraße oder die Carl-Diem- und Ritter-von-Halt-Straße (Nordstadt) gehören dazu. In den Wupperorten ist dies die Keilbecker Straße, aber auch der Bereich bis Oberdahl, an dem es häufig Schneeverwehungen gibt. Die Räumgeschwindigkeit liegt im Normalfall zwischen 20 und 30 Stundenkilometern. Die Schulbuslinien (70 Kilometer Strecke) werden ebenfalls früh geräumt (bis sieben Uhr). "Alle Fahrer sind mit Funk untereinander verbunden, so dass schwierige Straßenverhältnisse oder Sondersituationen mit festgefahrenen Fahrzeugen kommuniziert werden", sagt Petri.

Die Nebenstraßen und auch die Außenortschaften folgen später. Insgesamt hat der Betriebshof 150 Kilometer abzufahren. Schneit es während der Räumzeit, kann es sein, dass die wichtigste Tour zweimal gefahren werden muss. "Standards zu senken ist wegen der Topographie der Stadt fast nicht möglich", sagt Norbert Petri. Gerade bei schwierigen Wetterlagen komme es vor, dass Einfahrten zugeschoben werden. "Kein Fahrer macht das extra", sagt Petri, der in der Bevölkerung um Verständnis wirbt. Er weist darauf hin, dass alle Fahrten dokumentiert werden. Bei Problemen könne man sich an ihn wenden.

(RP)
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