Radevormwald Frühlingsmusik des Feuerwehrorchesters gut besucht

Radevormwald · Hochkonzentriert blickt Felix Strunk auf sein Notenblatt. Gleich ist es wieder soweit, sein Einsatz ist gefragt. Mehr noch, sein Part wird einen Teil des Liedes dominieren. "Towards the Future" ist das Stück, vor dem der elfjährige Schlagzeuger bei seiner Premiere den meisten Respekt hat.

 Thomas Klöckner dirigierte gestern gewohnt souverän das Frühlingskonzert des Feuerwehrorchesters.

Thomas Klöckner dirigierte gestern gewohnt souverän das Frühlingskonzert des Feuerwehrorchesters.

Foto: Jürgen Moll

"Meine Einsätze sind wichtig. Die müssen sitzen. Ich habe viel geübt und bin jetzt sicher", sagt Felix Strunk. Wieder gab es beim Frühlingskonzert des Feuerwehrorchester ein Zusammenspiel der Jugend und er Älteren. Das Konzert war so gut besucht, dass die Musiker vor dem Auftritt weitere Stühle beschaffen mussten.

Mit vier sehr anspruchsvollen Werken glänzten die Nachwuchsmusiker, die Regina Nickisch unter ihre Fittiche genommen hat. Gemeinsam stehen die Kinder und Jugendlichen ihren Part mit zum Teil roten Wangen durch. "Ich habe schon sehr früh auf dem Schlagzeug meines Vaters getrommelt", erzählt Felix Strunk. Vater Marcus gibt seit vielen Jahren im großen Orchester den Rhythmus an. Da sei es ganz praktisch gewesen, in dessen Fußstapfen zu treten. Seine "D1-Prüfung", eine Qualifikation zur Aufnahme ins Jugendorchester, bestand er Ende 2014.

Die erste Hürde "Towards the Future", eine Auftragskomposition des japanischen Komponisten Hayato Hirose für das Blasorchester der städtischen Feuerwehr in Nagoya, nimmt hervorragend. Das Publikum im großen Saal des Bürgerhauses ist begeistert und applaudiert kräftig. Mit frischer Harmonie, kraftvollen fanfarenartigen Sätzen, verbunden mit einer rhythmischen Vitalität, kommt das Stück "Fanfare fort the third Planet" von Richard L. Saucedo daher. Das Jugendorchester brilliert, wie auch später bei einem Disney-Medley.

Bei allen Stücken, auch dem Freiheitsglocken-Marsch "The liberty bell" sitzt Marcel Nickisch hinter seiner "Schießbude". Der 16-jährige Trommler scheint sein Spiel auf den Fellen zu leben, nicht zu arbeiten. Er ist im Jugendorchester, aber auch schon im großen Orchester zu Hause. "Mir macht das Trommeln viel Spaß. Ich mache das schon seit zwölf Jahren", erzählt er. Dass die Dirigentin, die die Anweisungen gibt, seine Mutter ist, sei nichts Besonderes. "Ich weiß, was sie will", sagt der Teenager grinsend, der die D1 und D2 Prüfung absolvierte.

Im großen Orchester, das den ersten Teil des Konzertes und den Abschluss musikalisch gestaltete, spielt er das Xylofon. Mit einem großen akustischen Feuerwerk hatte das Konzert begonnen. Flotte Parts, teils mit verschiedenen Instrumentengruppen, können die bunte Sprühkraft der Musik nicht besser zeigen. Thomas Klöckner, Leiter des Feuerwehrorchesters, zeigt ebenfalls großen Einsatz. Mit humorvollen wie auch informativen Einleitungen zu jedem Stück, kann er beim Publikum punkten. Im "Diogenes" scheinen die Instrumente in Dialogen zueinander zu stehen. Hörner unterhalten sich mit Drummern, Posaunen mit Querflöten.

Nach der Pause ist ein Teil der Darbietung Phil Collins gewidmet. Bekannte Titel gehen unter die Haut, lassen den bekannten Weltstar fiktiv die Herzen der Zuhörer erreichen. "Pink panther" kommt als offizieller Konzertabschluss. Und, die geforderte Zugabe ist obligatorisch: Es gibt "Dem Land Tirol die Treue" und "Viribus unitis".

(sig)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort