Radevormwald Frauen unterstützen sich gegenseitig

Radevormwald · Frauen ab 40 können sich einmal im Monat an dem Frauenkreis der Reformierten Kirchengemeinde beteiligen. Dort werden unter dem Motto "woman & talk" im Dietrich-Bonhoeffer-Haus Problemen besprochen und Kontakte geknüpft.

 Christiane Osenberg, Mirijam Hartmann, Geertje Jaschke, Jutta Bremer, Nicole Döring und Heike Ulrich (v.l.) beim jüngsten Treffen des neuen Frauenkreises.

Christiane Osenberg, Mirijam Hartmann, Geertje Jaschke, Jutta Bremer, Nicole Döring und Heike Ulrich (v.l.) beim jüngsten Treffen des neuen Frauenkreises.

Foto: Michael Schütz

Frauen ab 40 können sich einmal im Monat an dem Frauenkreis der Reformierten Kirchengemeinde beteiligen. Dort werden unter dem Motto "woman & talk" im Dietrich-Bonhoeffer-Haus Problemen besprochen und Kontakte geknüpft.

Sich gegenseitig unterstützen, neue Kontakte knüpfen und Probleme gemeinsam lösen: Das sind die Ziele von "mailto: woman@talk", dem neuen Frauenkreis der Reformierten Kirchengemeinde. Geertje Jeschke, Nicole Döring und Jutta Bremer haben das Angebot für Frauen mittleren Alters ins Leben gerufen, weil solch ein Angebot bisher in Radevormwald gefehlt hat.

"Unsere Männer gehen gerne und oft zu ihrem Männerkreis. Die haben natürlich ganz andere Themen, als wir", sagt Nicole Döring. Zusammen mit Geertje Jeschke und Jutta Bremer entwickelte sie die Idee für den neuen Frauenkreis der Gemeinde, der sich jeden Monat mit einem anderen Thema auseinandersetzt. Das Programm besteht aus kreativen, sportlichen und thematisch festgelegten Abenden und soll in erster Linie Gemeinschaft schaffen.

"Wenn die Kinder erwachsen geworden oder bereits ausgezogen sind, verändert sich das Leben von Frauen. Viele von uns machen die gleichen Ängste und Sorgen durch und müssen sich ähnlichen Herausforderungen stellen. Darüber können wir hier sprechen", sagt Geertje Jeschke.

Nach den Sommerferien, am ersten Donnerstag im September, startete "mailto:woman@talk". Zu dem ersten Treffen kamen bereits über 15 Teilnehmerinnen. Manche von ihnen sind in der Gemeinde altbekannt, manche neu. "Ich wurde toll aufgenommen und habe mich direkt wohlgefühlt. Deswegen bin ich wieder gekommen", sagt Heike Hoffmann. Die 51-Jährige hofft, in dem Frauenkreis neue Freundschaften knüpfen zu können und aus den Erfahrungen anderer Mütter zu lernen. Ihr Sohn ist jetzt 18 Jahre alt und befindet sich damit irgendwo zwischen Kindheit und Erwachsensein. "Hier stecken viele gerade in der gleichen Phase mit ihren Kindern. Das gibt Kraft", sagt Hoffmann.

Jutta Bremer weiss, wie sich Frauen fühlen, wenn die Kinder langsam flügge werden. "Mutter ist man ein Leben lang, aber die Beziehung zu den Kindern verändert sich. Viele Frauen müssen ihren Alltag neu strukturieren und sich ein neues Netzwerk aufbauen."

Während junge Mütter sich in Krabbelgruppen oder an der Pforte zum Kindergarten immer wieder treffen und austauschen, verlieren sich die Mütter erwachsener Kinder aus den Augen. Diese Lücke will der Frauenkreis schließen.

Bei dem Treffen am letzten Donnerstag im Dietrich-Bonhoeffer-Haus bastelten die Frauen Weihnachtsdekoration. Am Anfang des Treffens gibt es immer einen geistlichen Impuls. Gesungen wird auch. Ganz neu dabei war diesen Monat Inga Schütt. "Ich bin ganz offen hier hingekommen, ohne bestimmte Erwartungen. Nach wenigen Minuten war ich schon in Gespräche verwickelt. Eine schöne Runde."

Die 75-jährige Radevormwalderin will den Frauenkreis nutzen, um neue Kontakte zu knüpfen und alte wieder aufleben zu lassen. Wichtige Themen für Frauen ab 40 sind aber nicht nur die Kinder und die Veränderungen in der eigenen Familie. "In unserem Alter orientieren sich viele beruflich neu. Wichtiges Thema sind außerdem die eigenen Eltern", sagt Geertje Jeschke. Deren Pflegebedürftigkeit ist wichtiges Thema in ihrem Frauenkreis.

Für die nächsten Abende wollen die Organisatorinnen sich neue Ideen einfallen lassen, um weitere Impulse zu setzen.

(trei)
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