Kommentar Fragwürdige Entscheidung

Es gibt wohl einige Gemeinschaften im Erzbistum Köln, die aus den unterschiedlichsten Gründen auf einen Präses verzichten. Warum sich die Mitglieder in St. Josef Vogelsmühle dafür entschieden, künftig auf einen Präses zu verzichten, bleibt schleierhaft - zumal der stellvertretende Vorsitzende betont, gerne einen Präses haben zu wollen.

Kommentar: Fragwürdige Entscheidung
Foto: Moll Jürgen

Die Kolpingsfamilie hatte einen, doch den wollten die Mitglieder mit knapper Mehrheit ganz offensichtlich nicht mehr. Bleibt die Frage, ob sie tatsächlich den Präses als Funktionsträger nicht mehr haben wollten - oder doch konkret die Person Herbert Moeselaken. Nach der Versammlung gab es verwunderte Gesichter. Wie soll es weitergehen?, fragten sich einige. Dabei hatten sie gerade gelebte Demokratie erlebt. Aber war sich jeder über die Auswirkungen bewusst? Entfernt sich die Kolpingsfamilie nun von ihrer christlichen Grundlage? Spielt die Kirche künftig keine Rolle mehr? Der stellvertretende Vorsitzende Fritz Dijaschtuk spricht von einem großen Verlust, glaubt aber nicht, dass sich die Kolpingsfamilie an der Wupper nun von ihren christlichen Werten entfernen wird. Er muss Taten folgen lassen, damit die Kolpingsfamilie weiter existiert und so lebendig bleibt wie bisher. Denn mit einem Rückzug von Hildegard Moeselaken hatte niemand gerechnet. Klar ist, dass Herbert Moeselaken ein Mann der klaren Worte ist, der mit Kritik nicht spart und sich nach Meinung einiger Mitglieder auch mal im Ton vergreift. Nun gänzlich auf einen Präses zu verzichten, scheint dennoch fragwürdig.

joachim.ruettgen@bergische-morgenpost.de

(RP)
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