Radevormwald Förderverein erneuert Bahnschwellen

Radevormwald · Die Strecke zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Wilhelmstal wird aktuell vom Förderverein Wupperschiene modernisiert. 15 Helfer verlegten an der Beyenburger Brücke neue Schwellen.

 Mit großem Gerät, einem Teleskop-Lader, werden die Schwellen auf der alten Fischbauchbrücke ausgetauscht.

Mit großem Gerät, einem Teleskop-Lader, werden die Schwellen auf der alten Fischbauchbrücke ausgetauscht.

Foto: wILFRIED mÜLLER/wUPPERSCHIENE (2)

Im Jahr 1890 wurde die Eisenbahnstrecke zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Radevormwald fertiggestellt. Heute, 127 Jahre später, ist die Restaurierung der Schienen wieder einmal in vollem Gange. Vor einigen Jahren kaufte der Förderverein Wupperschiene der Deutschen Bahn AG die denkmalgeschützte Strecke ab. Heute engagiert er sich dafür, dass sie erhalten bleibt und weiter für Draisinen und demnächst auch Museumszüge genutzt werden kann.

In den vergangenen Tagen verlegten 15 Helfer an der Brücke zwischen Remlingrade und dem Bahnhof in Beyenburg neue Brückenschwellen. "Der harte Kern war an zwei Tagen von morgens um sechs bis abends um 22 Uhr dort", erzählt Ulrich Grotstollen, Vorsitzender des Fördervereins Wupperschiene. "Die Schwellen waren beschädigt und nicht mehr funktionstauglich."

 Für die Brücke werden Spezialschwellen benötigt.

Für die Brücke werden Spezialschwellen benötigt.

Foto: Wilfried Müller

Der Förderverein entschied deshalb, die Streckenarbeiten vor dem Winter vorzunehmen. Die Finanzierung läuft sowohl über alte regionale Finanzierungen und Sponsoren, doch auch der Förderverein investiert aus eigenen Mitteln, vor allem mit dem umfangreichen Personaleinsatz.

Die Reparaturen erfordern lange Vorbereitungen: "Mit mehr als 150 Kilogramm sind die Schwellen fast doppelt so schwer wie gewöhnliche." Aus diesem Grund wurde ein Teleskop-Lader eingesetzt: Mit dem Baugerät können große Materialen gehoben und transportiert werden. So wurden die alten Schwellen entfernt und die neuen gelegt und eingeschraubt. Für die Bauarbeiten wurde zwischenzeitlich auch der Bootsverkehr auf dem Stausee gesperrt. "Die Vereine hatten Verständnis für diese Maßnahme", sagt Grotstollen.

Noch sind die Arbeiten allerdings nicht beendet: "Die Schienen und Gehwege müssen noch eingebaut werden", sagt Ulrich Grotstollen. "Auch die Anschlüsse und Abstände müssen stimmen - das ist noch viel Arbeit." So wird weiter an der Brücke gearbeitet. "Wir bitten deshalb Anlieger in der Umgebung um Verständnis. Wir werden aber nicht immer um sechs Uhr starten." Probleme bereiten auch Brombeer- und Himbeersträucher, die an vielen Stellen die Schienen überwuchern und keimende Baumsamen längs der Schienen. "Die zu entfernen ist mühevoll und kostet viel Zeit", sagt Grotstollen. Auf der gesamten Strecke sollen eines Tages stilecht Eisenbahnen im Museumsverkehr fahren. Hierfür hat der Förderverein eine alte V60-Diesellokomotive sowie zwei Waggons, die derzeit in Dahlhausen restauriert werden, im Auge. Die Diesellok ist bereits repariert.

"Bis Ende November wollen wir die Arbeiten abgeschlossen haben", sagt Grotstollen. Die Strecke kann bis dahin weiter mit Draisinen von "Wuppertrail" befahren werden: von Beyenburg nach Wilhelmstal und über Dahlhausen zurück nur bis Remlingrade. "Wir müssen die Fahrten wegen der Bauarbeiten knapp einen Kilometer vor der Brücke enden lassen", sagt Grotstollen, der anfügt: "In der kommenden Saison soll wieder alles wie gewohnt laufen."

(mba)
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