Radevormwald Förderschule öffnet sich

Radevormwald · "Gemeinsam die Welt begreifen" – unter diesem Motto stehen die zweiten Forschertage an der Armin-Maiwald-Schule. Bis heute Nachmittag erleben mehr als 1000 Besucher naturwissenschaftliche Phänomene hautnah.

 Auch der Kindergarten Sprungbrett besuchte gestern die Forschertage in der Armin-Maiwald-Schule. Hier experimentierten die Mädchen und Jungen gerade mit einem so genannten Flaschentornado.

Auch der Kindergarten Sprungbrett besuchte gestern die Forschertage in der Armin-Maiwald-Schule. Hier experimentierten die Mädchen und Jungen gerade mit einem so genannten Flaschentornado.

Foto: hans dörner

"Gemeinsam die Welt begreifen" — unter diesem Motto stehen die zweiten Forschertage an der Armin-Maiwald-Schule. Bis heute Nachmittag erleben mehr als 1000 Besucher naturwissenschaftliche Phänomene hautnah.

So spannend können Naturwissenschaften sein. Es gibt sicher nicht wenige Schüler, die Chemie, Biologie oder Physik langweilig finden — was die Armin-Maiwald-Schule gestern und heute ihren Besuchern bei den "2. Forschertagen" präsentiert, ist faszinierend und lehrreich. Unter dem Motto "Gemeinsam die Welt begreifen" öffnet sich die Förderschule an der Elberfelder Straße und gibt die Möglichkeit, an vielen Stationen in allen Klassen zu forschen, zu experimentieren und zu staunen.

Spielerisch und einfach

Bei der Premiere vor zwei Jahren kamen mehr als 1000 Besucher, und auch gestern waren es bis zum Mittag bereits 400. Ob Einzelpersonen, Kleingruppen, Familien oder Schulklassen — von 9 bis 17 Uhr erleben sie naturwissenschaftliche Phänomene hautnah. "Wir versuchen diese Phänomene anhand einfacher Beispiele zu erklären", sagt Schulleiterin Gina Hellerling. Das gelingt spielerisch, simpel und meist mit wenig Aufwand, wie das Bechertelefon, das Experiment mit den sichtbaren Schallwellen oder die Rauschbrillen beweisen. Aufwendiger ist die Geisterbahn, die dem Phänomen der Angst auf den Grund geht. Auch der Geruchssinn, die Optik und das Gleichgewicht können getestet werden. Wichtig ist, dass die Besucher aktiv werden und Hintergrundinfos erhalten.

Gleich am Eingang geht es um den Spaß und die Faszination rund um Seifenblasen. Die Gäste erfahren etwas über Tenside, Spektralfarben, Interferenz und Reflexion. Eigentlich hat Lehrerin Jutta Tüllmann nichts mit Physik und Chemie zu tun, aber für die Forschertage hat die Sonderpädagogin viel recherchiert. "Ich war überrascht, dass ich auch noch so viel dazugelernt habe", sagt sie. Die Schüler erzeugen mit Neutralseife, Tapetenkleister, Zucker und Wasser beeindruckende Seifenblasen.

Hochseil zwischen zwei Pfosten

Noch spektakulärer geht's 's fünf Meter höher zu. Dort lädt Sportlehrer Kai Kruschinski aufs Hochseil ein, dass er zwischen zwei Pfosten in der Haupthalle gespannt hat. Durch seine Zusatzausbildung zum Abenteuer- und Erlebnispädagogen darf er das besondere Angebot machen. Doch einige Schüler winken ab. "Nichts für mich", sagt ein Junge, während Jennifer mutig aufs Seil steigt. Nach wenigen Metern folgt der Absturz, aber das macht nichts. "Das war cool, dieses Aufgeregtsein, diese Nervosität", sagt die 13-Jährige. Kruschinski ist wichtig, dass die Schüler ihre Grenzen austesten. "Die meisten zittern leicht und haben schwitzende Hände, aber das ist nicht schlimm", sagt er. Die meisten seien total stolz, wenn sie es schaffen.

Gina Hellerling betont, dass die Forschertage nicht nur für die Förderschüler interessant sind. "Viele Kinder trauen sich nicht mehr, Fragen zu stellen, alltägliche Dinge zu hinterfragen und ihnen auf den Grund zu gehen", sagt sie. Bei den Forschertagen sei das anders. "Vom Kindergarten bis zur Realschule kommen alle vorbei, das Gymnasium hat es aus zeitlichen Gründen leider nicht geschafft", sagt die Schulleiterin. Auch Erwachsene ließen sich auf die spannenden Versuche ein und seien gerne neugierig.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort