Radevormwald Flüchtlinge sorgen für Einwohnerplus in Oberberg

Radevormwald · Zum 31. Dezember 2015 ist die Zahl der Einwohner im Oberbergischen Kreis auf 273.452 Einwohner gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Demografiebericht hervor, den der Oberbergische Kreis veröffentlichte. "Nationale und internationale Wanderungen haben entscheidend dazu beigetragen, dass der Saldo der Zu- und Fortzüge von plus 3655 Personen den negativen Saldo der Geburten und Sterbefälle von minus 865 ausgleichen konnte", berichtet Kreis-Sprecherin Iris Trespe.

Der Demografiebericht basiert auf den Bevölkerungszahlen des Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) und enthält unter anderem eine Analyse der Zu- und Fortzüge im Jahr 2015 nach Herkunfts- bzw. Wegzugsgebiet, Altersgruppen sowie Deutschen und Ausländern. Auch 2015 gab es die meisten Zu- und Fortzüge innerhalb benachbarter Regionen.

Iris Trespe: "Der positive Saldo bei den Zu- und Fortzügen betrifft alle betrachteten Altersgruppen." Die hohen Zahlen bei den Altersgruppen der 30- bis 50-Jährigen sowie der unter 18-Jährigen lasse darauf schließen, dass vor allem mehr Familien in den Oberbergischen Kreis gezogen sind.

"2015 war davon geprägt, dass viele Flüchtlinge in den Oberbergischen Kreis zugezogen sind. Auch das ist eine Facette des demografischen Wandels", betont Landrat Jochen Hagt. "Zwar sind wieder mehr Kinder geboren worden, dennoch wird auch in Zukunft die Zahl der nationalen und internationalen Wanderungen entscheidend für die Entwicklung der Einwohnerzahl sein." Bis 2040 erwartet IT.NRW einen Rückgang auf 243.491 Einwohner. Dies entspricht dann etwa der Bevölkerungszahl des Jahres 1987. "Aber die Altersstruktur in diesen Jahren ist völlig unterschiedlich", stellt die Kreis-Sprecherin klar. "Die Zahl der älteren Menschen nimmt zu, die Zahl der jüngeren Menschen ab."

Vergleicht man in den Jahren 1987, 2015, 2040 die Zahl der Einwohner Oberbergs ab 65 Jahre mit der Zahl der Kinder und Jugendlichen, wird die Veränderung besonders deutlich. Auch die Zahl der potenziell Erwerbstätigen nimmt stark ab.

Der Demografiebericht des Oberbergischen Kreises enthält Daten zur Bevölkerungsentwicklung zum 31. Dezember 2015 und Prognosedaten zum 1. Januar 2040 und ist als Ausgabe 2/2016 der Downloadreihe "Zahlen, Daten, Fakten" erschienen. In Radevormwald ist im vergangenen Jahr wegen dieser Entwicklungen der Demorgafieausschuss, der nach der Kommunalwahl 2014 eingerichtet worden war, wieder zum Leben erweckt worden. In der Verwaltung ist Hauptamtsleiterin Regine Schmidt mit dem Thema befasst. Nach Zusammenstellung weiterer Zahlen für Radevormwald sollen in diesem Jahr erstmals konkrete Beschlüsse zu einzelnen Bereichen gefasst werden. Ob dies allerdings gelingt, bleibt abzuwarten.

Zu finden ist er auf der Internetseite des Kreises unter www.demografieoberberg.de.

(büba)
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