Radevormwald Familienhebammen begrüßen Babys

Radevormwald · Junge Familien in Radevormwald können sich auf die Unterstützung von Susanne Hessing und Claire Peter freuen. Die Familienhebammen der Psychologischen Beratungsstelle kümmern sich um die Begleitung von Mutter, Vater und Kind.

 Claire Peter (l.) und Susanne Hessing freuen sich auf ihren Einsatz in Radevormwald.

Claire Peter (l.) und Susanne Hessing freuen sich auf ihren Einsatz in Radevormwald.

Foto: schütz

Für die Begrüßung von Neugeborenen sind künftig nicht mehr Mitarbeiter des Jugendamts zuständig, sondern zwei Familienhebammen im Auftrag der Psychologischen Beratungsstelle aus Wipperfürth. Die gehört zum Verband der katholischen Kirchengemeinden. Susanne Hessing und Claire Peter sind Hebammen aus Leidenschaft und bringen beide viele Jahre Erfahrung aus dem Kreißsaal mit. Junge Familien bei einem guten und positiven Start in das Leben mit Kind zu unterstützen, ist für sie tägliche Motivation.

 "Schnulleralarm" in Radevormwald: Die Psychologische Beratungsstelle bietet ab sofort die Babybegrüßung über zwei Familienhebammen an.

"Schnulleralarm" in Radevormwald: Die Psychologische Beratungsstelle bietet ab sofort die Babybegrüßung über zwei Familienhebammen an.

Foto: dpa

"Man kann Fragen der Eltern beantworten, über Unterstützungsmöglichkeiten informieren und der jungen Familie in überfordernden Situationen zur Seite stehen", sagt Susanne Hessing. Die 52-Jährige hat zwei Kinder und arbeitet in Solingen schon lange als Hebamme. Sie weiß, vor welchen Problemen junge Familien stehen. Im Fokus steht die Bindungsförderung zwischen Eltern und Kind. "Zu beobachten, wie die Bindung zwischen den Familienmitgliedern wächst, ist jedes Mal schön", sagt sie.

Claire Peter kommt aus Schwelm und hat vor ihrer ersten Stelle als Familienhebamme im Kreißsaal gearbeitet. Sie freut sich darauf, den Alltag von Neugeborenen zu begleiten und Ansprechpartnerin für Mütter und Väter zu werden. "Unsere Arbeit ist so schön, weil wir Familien helfen, gut in ein gemeinsames Leben zu starten. Wir werden gebraucht, und das ist ein gutes Gefühl", sagt die 39-Jährige.

Familienhebammen dürfen Neugeborene und ihre Familien ein Jahr begleiten und unterstützen. "Familien können jeder Zeit Kontakt mit uns aufnehmen. Zum Beispiel, wenn sie Fragen zu städtischen Angeboten haben oder Tipps bei der Ernährung und Versorgung ihres Kindes benötigen. Wir vermitteln, besuchen die Haushalte und stehen beratend zur Seite", sagt Ansgar Nowak, Leiter der Psychologischen Beratungsstelle.

Dass diese Aufgaben aus dem Zuständigkeitsbereich des Jugendamts rausgefallen und an einen freien Träger übergeben werden, hat Gründe: Zum einen wird das Jugendamt entlastet, zum anderen verbinden große Teile der Gesellschaft negative Assoziationen mit dem Jugendamt. Freie Familienhebammen strahlen für junge Familien mehr Vertrauenswürdigkeit aus.

"Die Arbeit der Hebammen hat nichts mehr mit dem Jugendamt zu tun. Das baut Hemmschwellen ab", sagt Inge Schumacher, Geschäftsführerin des Verbands der Katholischen Kirchengemeinden im Oberbergischen Kreis. Damit die Beziehung zwischen Familienhebamme und Eltern gut startet, gehört zu jedem ersten Besuch ein Willkommensgeschenk, das aus Nützlichem und dank Thomas Halbach und der Bergischen Buchhandlung auch aus Büchern besteht. Der Buchhändler spendete 100 "Kribbel-Krabbel" Bilderbücher. "Bücher sind Entdecken, Zeit und Entschleunigung. Das können alle jungen Familien gebrauchen", sagt er.

Susanne Hessing und Claire Peter werden die Bücher verteilen und freuen sich darauf, noch mehr Rader kennenzulernen. "Hausbesuche sind intim. Wir hoffen, wir können das Eis schnell brechen und mit den Eltern für einen guten Start ins Leben sorgen", sagt Claire Peter.

(RP)
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