Museumsbahn in Radevormwald Fährt in diesem Jahr die Nostalgiebahn ?

Radevormwald · Der Verein „Förderverein Wupperschiene“ hofft, die Betriebsgenehmigung für einen Teil der Strecke zu erhalten.

 Auf der stillgelegten Strecke zwischen Radevormwald und Wuppertal sollen eines Tages wieder Züge fahren – wie hier bei einer Sonderfahrt durch Beyenburg vor einigen Jahren.

Auf der stillgelegten Strecke zwischen Radevormwald und Wuppertal sollen eines Tages wieder Züge fahren – wie hier bei einer Sonderfahrt durch Beyenburg vor einigen Jahren.

Foto: Dörner/Hans Dörner (Archiv)

Drei große Projekte für die Wupperorte hatten die Planer Dieter Blase und Achim Pfeiffer bei der jüngsten Ausschuss-Sitzung im Wülfingmuseum der Politik vorgestellt. Über die Textilstadt Wülfing und den Radweg „Oberes Wuppertal“ sprachen sie ausführlich, zu der geplanten Museumsbahn des Vereins „Wupperschiene“ gab es nur ein paar kurze Hinweise. „Die Bergischen Bahnen sind derzeit ohne Partner“, meinte Blase.

Was damit gemeint ist, erläutert Thorsten Kaja, der Schatzmeister des Vereins „Bergische Bahnen/Förderverein Wupperschiene“. Die Wiederbelebung der Bahnstrecke sei als Projekt der Stadt Radevormwald im Rahmen der Regionale 2025 im Gespräch gewesen, berichtet er. „Doch der Rat hat sich darauf beschränkt, die beiden anderen zu verfolgen“, sagt Kaja. Dennoch wollen die Unterstützer der Wupperschiene bei der Regionale dabei sein. „Nur eben ohne die Stadt Radevormwald als Schirmherren.“

Was sich die Ehrenamtler vornehmen, ist ein gewaltiges Unternehmen. Derzeit läuft noch die Sanierung der Eisenbahnbrücke Öhde auf Wuppertaler Gebiet. „Das hat ein Volumen von 500.000 Euro“, sagt Kaja. Gestemmt werden können diese Bauarbeiten auch dank Fördergeldern. „Ende des Jahres sind wir fertig“, sagt Kaja. Dann würden die Menschen die alte Brücke nicht mehr wiedererkennen, verspricht er.

Ratsmitglied Armin Barg (UWG) hat als Vorsitzender des Vereins „Wuppertrail“ ebenfalls mit den Schienen im Tal zu tun – allerdings nicht mit Lokomotiven, sondern mit Draisinen. Er kennt die Herausforderungen der Bahnfreunde nur zu gut. „Den Zug auf die Schiene zu bringen, ist eine Sache. Es geht ja auch darum, den Betrieb finanziell aufrechtzuhalten.“ Pro Jahr, so rechneten die Experten vor, könnte das rund 200.000 Euro kosten. Schließlich muss die Strecke regelmäßig gepflegt und gewartet werden.

„Solche Summen kann ein Verein nicht aus Mitgliederbeiträgen tragen“, sagt Barg. Daher hoffen die Bahnfreunde, Einnahmen durch Fahrgäste einkalkulieren zu können. Dann freilich, so Barg, würde die Gemeinnützigkeit enden. Er ist allerdings auch überzeugt, dass das Projekt ein großes Potenzial hat: „Wenn der Zug fährt, dann wird das sicherlich ein großer Erfolg“.

Rückschläge haben die Eisenbahnfreunde schon mehrmals erlebt, doch sie haben die Probleme stets lösen können. Ein Hangrutsch auf der Strecke war zu bewältigen, Schäden an der Lok aus dem Jahr 1961 waren zu beheben. Der Enthusiasmus der Vereinsmitglieder scheint jedoch nicht gelitten zu haben. Nicht nur Probleme im Gelände gilt es in den Griff zu bekommen, auch die Bürokratie braucht einen großen Aufwand. Der Förderverein hat aus diesem Grund professionelle Hilfe mit ins Boot geholt, nämlich die „Häfen und Güterverkehr Köln AG“.

Unkenrufe haben Thorsten Kaja und seine Mitstreiter tatsächlich schon oft gehört. Sie bleiben aber ihrem Ziel treu, noch in diesem Jahr zumindest die Betriebsgenehmigung für die Strecke zwischen Rauental und Beyenburg zu bekommen. Dann würden die Züge endlich fahren und die Zweifler Augen machen. „Wir machen das mit viel Herzblut“, versichert der Eisenbahnfan.

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