Kirche in Radevormwald Der Traumjob als Geburtstagsgeschenk

Radevormwald · Die evangelische Jugend wird seit zehn Jahren von Julia Müller geleitet. Die Zusage für die Stelle erhält sie damals an ihrem Ehrentag. Bereits mit 16 Jahren engagiert sie sich bei der Leitung kirchlicher Gruppen.

 Julia Müller ist bereits seit zehn Jahren die Leiterin der evangelischen Jugend.

Julia Müller ist bereits seit zehn Jahren die Leiterin der evangelischen Jugend.

Foto: Flora Treiber

Vor zehn Jahren hat Julia Müller ihre Stelle als Jugendleiterin der Evangelischen Jugend in Radevormwald angetreten. Die Jugendabteilung der lutherischen Kirchengemeinde ist seitdem nicht nur ein wichtiger Bestandteil des beruflichen Lebens der 36-Jährigen. Auch ihr Privatleben ist mit der Arbeit verbunden, denn für Julia Müller war kirchliche Jugendarbeit selber immer ein elementarer Bestandteil ihres Alltages. „Ich bin mit kirchlicher Kinder- und Jugendarbeit aufgewachsen. Erst als Teilnehmerin und nach meiner Konfirmation als Team-Mitglied. Mit 16 Jahren habe ich meine eigenen Gruppen geleitet“, sagt sie.

Aufgewachsen ist Julia Müller in Lennep. Die Jugendarbeit in ihrer Heimatgemeinde hatte viele Parallelen zu der in Radevormwald. Als die Stelle zur Jugendleitung ausgeschrieben war, bewarb sich die gelernte Erzieherin mit dem Schwerpunkt Förderung von Jugendlichen. An ihrem Geburtstag erhielt sie den Anruf für ihre Zusage.

Bevor Julia Müller Leiterin der Evangelischen Jugend wurde, hat sie als Erzieherin in einem Kindergarten, aber auch für öffentliche Jugendeinrichtungen gearbeitet. Mit sieben Jahren Berufserfahrung trat sie die Stelle im Wartburghaus in Radevormwald an.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Jugendarbeit verändert. „Früher gab es fast ausschließlich feste Gruppen, zu denen immer die gleichen Teilnehmer kamen. Heute haben wir mehr offene Angebote, die regelmäßig wechseln. Wichtiger Bestandteil meiner Arbeit sind außerdem unsere Freizeiten“, sagt Julia Müller. Sie ist froh, dass die Sommerfreizeit nach Dänemark mit über 30 Jugendlichen und einem zehnköpfigen Team stattfinden kann. Die Corona-Krise hat sich nicht nur auf die Arbeit der Evangelischen Jugend, sondern auch auf die Bedürfnisse der Jugendlichen ausgewirkt: „Die Vorfreude ist riesig. Die Mädchen und Jungen sehnen sich nach gemeinsamer Zeit mit Freunden.“ Die zwei Wochen in Dänemark werden unter dem Motto „You never walk alone“ stehen.

Die reguläre Jugendarbeit geht nach den Sommerferien weiter. Das Konzept soll auf den veränderten Alltag der Jugend angepasst werden, denn der ist im Laufe der letzten zehn Jahre immer dichter geworden. „Schüler sind jetzt bis nachmittags in der Schule und haben danach noch Sport oder Musikunterricht“, sagt die Erzieherin. „Das war zu meinem Start als Jugendleiterin anders.“ Julia Müller möchte die Angebote der Evangelischen Jugend deswegen künftig vermehrt auf Wochenenden, Feier- oder Brückentage verlegen. Ihr schwebt ein Programmheft vor, das halbjährig einen Überblick über die geplanten Veranstaltungen vermittelt.

Aus den Kindern, die Julia Müller vor zehn Jahren in Radevormwald kennengelernt hat, sind mittlerweile junge Erwachsene geworden. Sie sagt: „Zu beobachten, wie Menschen sich entwickeln und erwachsen werden ist das Schönste an meiner Arbeit. Wir sind für sie ein wichtiger Ansprechpartner, helfen bei der Orientierung, leisten christliche Jugendarbeit und sind immer für Fragen da.“ Die Erfahrungswerte seit 2010 zeigen, dass Jugendliche den Ausgleich von Schule und Elternhaus brauchen. „In unserem Jugendtreff werden neue Kontakte geknüpft und Kinder finden Bezugspersonen, die außerhalb von Schule und Zuhause stehen.“

Julia Müller hofft, dass sie auch die nächsten zehn Jahre die Evangelische Jugend gestalten kann und weiterhin die Seele der christlichen Jugendarbeit in Radevormwald bleibt.

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