Einkaufen in Radevormwald Es gibt vier verkaufsoffene Sonntage
Radevormwald · In Gesprächen mit der Dienstleistungs-Gewerkschaft ver.di erzielte Verwaltung und Werbegemeinschaft eine Einigung. Die Gewerkschaft bleibt zwar kritisch, will jedoch gegen die Pläne in Radevormwald nicht vorgehen.
Eine gute Nachricht für den Einzelhandel hatte Bürgermeister Johannes Mans in der jüngsten Ratssitzung: Die vier verkaufsoffenen Sonntage, die durch die Werbegemeinschaft für das Jahr 2019 beantragt wurden, können alle stattfinden. „Wir haben nun Stellungnahmen der Gewerkschaft ver.di erhalten“, sagte der Verwaltungschef. Dort, beim ver.di-Bezirk Köln-Bonn, will man stillhalten und den Rader Händlern nicht in die Parade fahren.
„Wir haben sehr hinter dieser Stellungnahme herlaufen müssen“, räumte Jochen Knorz, der Leiter des Ordnungsamtes, ein. Eine Ansprechpartnerin sei nicht erreichbar gewesen, es habe schon nach einer Ablehnung ausgesehen. Nun jedoch ist man im Rathaus zuversichtlich. Knorz: „ver.di hat zwar nicht zugestimmt, will aber gegen die vier verkaufsoffenen Sonntag nicht vorgehen.“
Dass die Stadt und die Werbegemeinschaft früh genug das Gespräch mit der Gewerkschaft gesucht haben, liegt nicht zuletzt an den Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr. Man erinnert sich: Kurz vor dem Weihnachtsmarkt hatten die Gewerkschaftler juristisch Einspruch erklärt. Die Politik musste quasi in letzter Minute eine Satzungsänderung durchpauken, am Ende konnte ein Teil der Geschäfte nicht teilnehmen. Die Veranstaltungsfläche sei kleiner als die Verkaufsfläche, und das sei nicht erlaubt gewesen, argumentierte die Gewerkschaft. Aus ihrer Sicht muss etwas gegen die Tendenz getan werden, Mitarbeiter an Sonntagen zur Arbeit zu nötigen.
Der Einzelhandel und die Stadt können zufrieden sein – sie haben mit ihrer Verhandlungstaktik in diesem Jahr mehr verkaufsoffene Sonntage als noch 2018 herausholen können. Neu ist der Shopping-Sonntag im Rahmen der Pflaumenkirmes am dritten Wochenende im September. Außerdem wird es zum Stadtfest am zweiten Maiwochenende, zum Martinsmarkt im November sowie zum Weihnachtsmarkt am dritten Adventswochenende jeweils einen Sonntag geben, an dem die Besucher einkaufen können.
Was die Pflaumenkirmes betrifft, gab es in der Ratssitzung allerdings aus den Reihen der Politik den deutlichen Wunsch, Fehler aus dem vergangenen Jahr zu vermeiden. Bemängelt wurden die massiven Absperrungen der Straßen und die generell weiträumige Aufstellung der Stände.
Das Fehlen eines Fahrgeschäftes hatte ebenfalls für Enttäuschung bei manchen Besuchern gesorgt – allerdings war dies gewissermaßen Pech gewesen. Ein Schausteller hatte die Veranstalter kurzfristig im Regen stehen lassen. Bürgermeister Johannes Mans versprach den Fraktionsvertretern, dass man aus diesen Erfahrungen künftig Lehren ziehen werde.