Bergischer Geschichtsverein in Radevormwald Erstnennungen von Orten, Straßen, Wegen und Familiennamen in Rade

Radevormwald · Der Pastor im Ruhestand, Wolfgang Motte, wurde für sein neuestes Heft vor allem im Kölner Stadtarchiv und im Archiv der reformierten Kirchengemeinde fündig.

 In Radevormwald gibt es manch außergewöhnliche Ortsnamen, wie Hinüber an der Grenze zu Westfalen.

In Radevormwald gibt es manch außergewöhnliche Ortsnamen, wie Hinüber an der Grenze zu Westfalen.

Foto: Corinna Kuhs

Wolfgang Motte hat ein neues Heft in Zusammenarbeit mit dem Bergischen Geschichtsverein aus Radevormwald veröffentlicht. Der Pastor im Ruhestand hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Schriften über die Geschichte der Stadt publiziert. Ihn treibt das Interesse an seinem Wohnort an. „Eigentlich schreibe ich eher für mich privat. Ich interessiere mich für die Geschichte der Stadt“, sagt er. Im Kölner Stadtarchiv und im Archiv der reformierten Kirchengemeinde hat er die meisten Quellen für sein neuestes Heft gefunden. Das Rader Stadtarchiv hat er für diese Recherchen selten besucht.

Die Neuveröffentlichung beschäftigt sich mit den Erstnennungen von Orten, Straßen, Wegen und Familiennamen von 1050 bis in die Gegenwart in der Stadt auf der Höhe. „Ich habe die Quellen zusammengetragen, in denen Namen zum ersten Mal auftreten. Natürlich kann es gut sein, dass Orte oder Hofschaften schon vorher diesen Namen getragen haben, das aber nicht dokumentiert ist“, sagt Wolfgang Motte.

Eine der frühen Erstnennungen betrifft den Kollenberg in Radevormwald. Dieser Name, der jetzt für den gleichnamigen Sportplatz und den angrenzenden Stadtwald steht, taucht erstmalig 1374 im Heberegister auf. Auch Erstnennungen der vergangenen Jahrzehnte, wie die Geschwister-Scholl-Hauptschule hat Wolfgang Motte recherchiert.

In dem zweiten Kapitel des Heftes geht der Theologe auf den Zeitraum des Dreißigjährigen Krieges ein und benennt auch Orte, die damals zu Radevormwald gehörten, aber mittlerweile außerhalb der Stadtgrenzen liegen. Mit dem Start des Wege- und Straßenbaus häufen sich die Erstnennungen. Interessant sind außerdem die Historien von Straßen, die während der NS-Zeit umbenannt wurden. Die meisten Erstnennungen aus dieser Zeit bestehen nicht mehr. „Viele Straßennamen aus der NS-Zeit wurden zurückgenommen. Allerdings gibt es auch in Rade strittige Straßennamen, die immer noch bestehen“, sagt Motte.

Er geht in den verschiedenen Kapiteln außerdem auf prägende Worte der Stadtgeschichte ein sowie auf beliebte Wortendungen und Redewendungen. „In Radevormwald gibt es fünf Ortschaften die mit „rade“ enden. Das ist typisch für unsere Stadt. Oft kommen auch die Wörter Feld, Haus und Kamp vor.“

Info Die Neuerscheinung des Bergischen Geschichtsvereins über die Erstnennungen in Radevormwald wird ab sofort in der Bergischen Buchhandlung am Schlossmacherplatz verkauft und kann dort telefonisch bestellt werden unter Tel. 02195 8093. Das Heft kostet 13 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort