Oberbergisches Kreisgesundheitsamt Erster Corona-Fall an einer Radevormwalder Schule

Radevormwald · Eine Lehrkraft der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Stadt ist positiv auf SARS CoV-2 getestet worden. Erste Kontaktpersonen wurden in häusliche Isolation geschickt, weitere Personen werden nun ermittelt.

 An der GGS Stadt in der Radevormwalder Innenstadt wurde eine Lehrkraft positiv auf Corona getestet.

An der GGS Stadt in der Radevormwalder Innenstadt wurde eine Lehrkraft positiv auf Corona getestet.

Foto: Hogekamp, Lena (hoge)

Nachdem es in mehreren Kommunen des Oberbergischen Kreises an Schulen Corona-Fälle gegeben hat, ist nun auch die Stadt Radevormwald betroffen. Die Kreisverwaltung hat am Donnerstagmittag mitgeteilt, dass eine Lehrkraft der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Stadt positiv auf SARS CoV-2 getestet worden ist. „Die betroffenen Kontaktpersonen werden in häusliche Isolation geschickt“, heißt es in der Mitteilung. „Weitere Kontaktpersonen werden ermittelt. Das Gesundheitsamt nimmt Kontakt mit allen betroffenen Personen auf, um die individuelle Risikoeinschätzung vorzunehmen und die weiteren Maßnahmen mit ihnen zu besprechen.“ Welche Maßnahmen nun folgen, werde von den ausstehenden Testergebnissen abhängen.

Jürgen Funke, der Leiter des Schulamtes in Radevormwald, erklärte am Donnerstag: „Ich habe gegen 12 Uhr von dem Coronafall erfahren. Wir hoffen nun vor allem, dass die betroffene Lehrkraft keine schweren Symptome bekommt und dass es keine weiteren Ansteckungen gegeben hat.“ Was den Schulbetrieb angehe, so stünden ja die Herbstferien unmittelbar bevor. „Es wäre natürlich hart, wenn Familien, die in den Ferien anderes vorhatten, nun betroffen wären.“ Funke lobt das professionelle Verhalten der Schulleitung. Auf der Internetseite der GGS Stadt hatte diese die Eltern kurzfristig über die neue Lage: „Eine unserer Lehrerinnen ist positiv auf Corona getestet worden. Im Rahmen der Vorsichtmaßnahmen wurden die Klassen, die mit der Kollegin in Kontakt gekommen sind, vorsorglich in häusliche Isolation geschickt.“ Das Gesundheitsamt kümmere sich um alle weiteren Schritte. „Wir geben es in Ihre Verantwortung, ob Sie Ihr Kind morgen zur Schule schicken. Dies ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Der Tag wird nicht als Fehltag angerechnet.“

In Radevormwald gibt es mittlerweile zehn Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet sind. Kreisweit sind es nach Stand von Donnerstag 146 Personen. In angeordneter Quarantäne befinden sich aktuell 1163 Menschen, weitere 31 sind in vorsorglicher häuslicher Isolation. Der Wert der Sieben-Tages-Inzidenz im Kreis liegt bei 29,4, in der vergangenen Woche war er vorübergehend über den kritischen Wert 35 gestiegen. Daher waren Verfügungen über private Feiern erlassen worden. Zudem hatte die Kreisverwaltung empfohlen, dass Schülerinnen und Schüler auch während des Unterrichtes ihre Mund-Nasen-Masken tragen sollten. Jessica Schöler, Sprecherin der Kreisverwaltung in Gummersbach, erklärte am Donnerstagnachmittag: „Die Mitarbeiter des Kreisgesundheitsamtes werden sich nun bei den Personen, die Kontakt mit der betroffenen Lehrkraft hatten, melden und eine individuelle Risikoabschätzung vornehmen.“ Dabei gehe es darum, wie hoch jeweils das Risiko einer Ansteckung sei – je nachdem werde dann für eine Quarantäne entschieden oder für eine vorsorgliche häusliche Isolation der Kontaktpersonen.

In der Nachbarstadt Wipperfürth waren in den vergangenen Tagen und Wochen ebenfalls Corona-Fälle an Bildungseinrichtungen aufgetreten, darunter an der Katholischen Grundschule St. Antonius und am Bergischen Berufskolleg. Ein Fall wurde auch an der Gesamtschule in Marienheide festgestellt.

Zuletzt hatte sich das Virus vor allem im südlichen Gebiet des oberbergischen Kreises ausgebreitet. Sorgen bereitete der Radevormwalder eher die Lage in der Nachbarstadt Remscheid, wo die Sieben-Tages-Inzidenz noch immer 59,3 beträgt. Auch das benachbarte Wuppertal ist bei diesem Wert nun über die kritische Marke 50 gekommen.

(s-g)
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