Fußball-EM in Radevormwald Erste Anzeichen für EM-Enthusiasmus

RADEVORMWALD · Das Mitfiebern beginnt so langsam. In Radevormwald sind erste Anzeichen von Fußballstimmung zu spüren. Beim Ordnungsamt sind bislang aber nur wenige Anfragen im Bezug auf die Fußball-Europameisterschaft eingegangen.

 Im Juni 2014 ging es im „life-ness“ hoch her bei der Weltmeisterschaft. Die Fans fieberten mit. In diesem Jahr sind keine Public Viewings geplant. Kneipen und Gaststätten dürfen aber Fernseher aufstellen.

Im Juni 2014 ging es im „life-ness“ hoch her bei der Weltmeisterschaft. Die Fans fieberten mit. In diesem Jahr sind keine Public Viewings geplant. Kneipen und Gaststätten dürfen aber Fernseher aufstellen.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Bisher sind keine großen Public Viewings in Radevormwald angekündigt, aber die Gastronomen aus der Kleinstadt haben die Fernseher angeschaltet. Mit dem ersten Deutschlandspiel am Dienstagabend erwacht das Mitfiebern rund um die Fußball-Europameisterschaft langsam. In diesem Jahr braucht die Stimmung etwas mehr Starthilfe, denn die Vereine, Gastronomen und Bürger sind immer noch mit der Corona-Pandemie beschäftigt. Erste Balkone, Autos und Vorgärten sind in den Nationalfarben aber bereits dekoriert.

„Bei unserem Training wird über die Europameisterschaft diskutiert, und man merkt, dass sich die positive Stimmung der deutschen Mannschaft auf die Kinder und Jugendlichen überträgt. Darüber freuen wir uns, weil sich die Atmosphäre auf den gesamten Verein auswirkt“, sagt Guido Musial, Vorsitzender des Sportvereins Tuspo Dahlhausen. Die Fußballer des Vereins trainieren seit einigen Wochen wieder und haben den komplett sanierten Sportplatz auf der Brede eingeweiht. Der neue Kunstrasenplatz, die Lockerungen und die Europameisterschaft wirken sich positiv auf die Stimmung in den Teams aus. Vereine wie Tuspo Dahlhausen profitieren von einem Sommer, in dem Fußball gespielt und gelebt wird. Public Viewing-Termine im Vereinsheim sind allerdings nicht geplant. „Wir wollen unsere aktuelle Situation nicht aufs Spiel setzen und keine Infektionen riskieren. Wir spielen deswegen lieber Fußball wie die Profis und verfolgen die Spiele privat“, sagt Musial. Er ist froh, dass der Spieler der dänischen Mannschaft Christian Eriksen nach dem Kollaps am Samstag wieder stabil ist. „Solche Ereignisse sind nicht nur für eine Einzelperson und die Mannschaft tragisch, sondern für die gesamte Fußballwelt. Dass die Europameisterschaft weitergehen kann, beruhigt uns alle. In diesem Sommer wollen wir Fußball leben“, sagt er.

 Auch im Wartburghaus wurde vor elf Jahren kräftig mitgezittert und gejubelt.

Auch im Wartburghaus wurde vor elf Jahren kräftig mitgezittert und gejubelt.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Im Ordnungsamt sind bisher nur wenige Anfragen im Bezug auf die Europameisterschaft eingegangen. Public Viewings wurden noch nicht mit dem Ordnungsamt abgestimmt, nur die Gastronomie hat sich gemeldet. „Manche Gaststätten haben gefragt, ob sie einen Fernseher laufen lassen können, und dagegen spricht natürlich nichts. Man merkt, dass die Europameisterschaft durch die Pandemie noch verhalten mitverfolgt wird. Public Viewings sollten auf jeden Fall mit dem Ordnungsamt abgestimmt werden“, sagt Marc Bormann aus dem Rathaus.

Er rechnet nicht damit, dass es große Menschenansammlungen aufgrund der Meisterschaft geben wird. Elvira Liberto hat alle nötigen Vorbereitungen getroffen, um ihren Gästen zumindest ein bisschen Fußballstimmung zu ermöglichen. Die Inhaberin der Gaststätte „Elvi und Ele“ an der Kaiserstraße hat den Fernseher bei der GEMA angemeldet. Der steht eigentlich in der Kneipe, soll bei schönem Wetter aber draußen aufgestellt werden. „Wir haben keine große Leinwand, aber über den Fernseher können meine Gäste die wichtigsten Ereignisse verfolgen, und eigentlich geht es in erster Linie um die Atmosphäre“, sagt die Gastronomin. Den Fernseher schaltet sie allerdings nur bei Spielen der deutschen und italienischen Nationalmannschaft ein.

Seit der Wiedereröffnung der Gastronomie ist in der Innenstadt in Radevormwald wieder mehr los – und auch am Dienstagabend werden sicherlich einige Fußballfans Bier und Spiel in der bergischen Abendsonne genießen.

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