Radevormwald Einbrecher ohne Furcht vor Bewohnern

Radevormwald · Die Polizei des Oberbergischen Kreises registriert in Radevormwald in den vergangenen Tagen und Wochen vermehrt Einbrüche. Ob eine Bande dahintersteckt, steht noch nicht fest. Die Beamten verstärken Kontrollen und Aufklärung.

Um von einer Bande zu sprechen, die in Rade ihr Unwesen treibt, ist es zu früh. Aber die Polizei registriert vermehrt Einbrüche in der Bergstadt. Von Freitag bis Sonntag waren es sieben (Bericht unten). "Wir werden die Fälle analysieren und versuchen, sie in Zusammenhang zu bringen", sagt Pressesprecher Jürgen Dzuballe. Man wolle schauen, auf welche Beute es die Täter abgesehen hatten, wo der Einbruch stattfand und ob es eine einheitliche Vorgehensweise gab.

Auffällig: In letzter Zeit häufen sich die Einbrüche, bei denen die Täter mit den Wohnungs- oder Hausbesitzern in Konfrontation treten. "Normal suchen Einbrecher nicht den Kontakt, denn sie erkunden das Objekt zuvor sehr genau", sagt Dzuballe. Aber auch ihm sei aufgefallen, dass die Täter öfters entdeckt werden und flüchten. "Sie riskieren mehr", sagt der Polizeipressesprecher. Sein Tipp: Auf Fahrzeuge achten, die nicht bekannt sind und Kennzeichen notieren. "Ganz wichtig ist, die Polizei zu informieren. Wir kommen lieber dreimal umsonst, als einmal zu wenig", sagt Dzuballe. Auch Fragmente von Kennzeichen könnten helfen, um die Täter zu finden. Dzuballe wirbt für die Infowoche der Polizei (siehe Infokasten), die innerhalb der Aktion "Riegel vor" gegen Wohnungseinbrüche stattfindet. Hier geht es um technische Nachrüstung bestehender Gebäude und den Kostenaufwand für zusätzliche Sicherheit bei Neubauten. "Unsere Erfahrung zeigt, dass Täter flüchten, wenn sie ein Fenster oder eine Tür nicht innerhalb einer bestimmten Zeit öffnen können", sagt Dzuballe. Er kündigt an, dass sich die Polizei zu Beginn der dunklen Jahreszeit verstärkt ums Thema Einbruchschutz kümmert. Auch die Spurensicherung am Tatort spiele eine wichtige Rolle. Eigens dafür hat die Polizei eine Ermittlergruppe "Wohnung" eingesetzt. "Die qualifizierte Suche nach Spuren ist wichtig. Deshalb unterstützen auch auswärtige Institutionen bei der Auswertung von Material", erläutert Dzuballe.

Auch die Verkehrskontrollen will die Polizei verstärken — in Zusammenarbeit mit Kriminalpolizei und Verkehrsdienst. "Und zur Verstärkung steht auch die Hundertschaft bereit", kündigt Dzuballe an.

Er appelliert an alle Bürger, häufiger als bislang Hinweise auf verdächtige Personen oder Fahrzeuge zu melden kostenfrei unter 110. "Diese Nummer gilt also nicht nur in einem Notfall", sagt Dzuballe.

(RP)
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