Demo gegen Rechts in Radevormwald Ein Fest für Toleranz und Demokratie

Radevormwald · 150 Radevormwalder und Oberberger trafen sich Freitagnachmittag auf Einladung des Vereins "Runder Tisch gegen Rechts" auf dem Kirchplatz der Martini-Gemeinde. Sie wollten "Flagge zeigen" und für Toleranz in der Stadt werben.

 Ein Tanz neben der Martini-Kirche: Vertreter der demokratischen Parteien, von Kirchengemeinden, von Vereinen und der Geschwister-Scholl-Schule setzen sich für Toleranz und Demokratie ein und wollen Zeichen setzen.

Ein Tanz neben der Martini-Kirche: Vertreter der demokratischen Parteien, von Kirchengemeinden, von Vereinen und der Geschwister-Scholl-Schule setzen sich für Toleranz und Demokratie ein und wollen Zeichen setzen.

Foto: hertgen

Ein buntes Bild bot sich gestern Nachmittag auf dem Platz neben der Martini-Kirche. Vertreter der demokratischen Parteien, von Kirchengemeinden, von Vereinen und der Geschwister-Scholl-Schule setzten sich für Toleranz und Demokratie ein und wollten Zeichen setzen.

Mit etwa 150 Gästen bei schlechtem Wetter zeigte sich Organisator Michael Ruhland vom Verein "Runder Tisch gegen Rechts" zufrieden. Bewusst hatten die Parteienvertreter im Vorfeld darauf verzichtet, an diesem Nachmittag Wahlwerbung für die jeweilige Gruppe zu betreiben. In seiner Begrüßung nannte Ruhland es passend, dass zur heute beginnenden Kunstfahnen-Ausstellung gestern Flagge gezeigt wurde. "Wir sind für Freiheit, Toleranz und Demokratie", sagte Ruhland.

Er bedankte sich für die Unterstützung der Stadt und aus dem Oberbergischen Kreis. Das zeige sich durch die Anwesenheit von Vertretern der Gruppe "Oberberg ist bunt". "Wir treten für die demokratischen Werte ein und arbeiten dafür, dass sie praktisch umgesetzt werden", sagte Ruhland, der auch über rechte Aktivitäten informierte und vor den Folgen warnte. Ruhland sagte auch, dass man im Vorstand einverstanden gewesen sei, auf einen Platz in der Innenstadt zu verzichten, um eine direkte Konfrontation zu der Kundgebung von Pro NRW zu vermeiden. Ziel des Festes sei das Kennenlernen der Teilnehmer und der Austausch untereinander.

Der stellvertretende Bürgermeister Horst Enneper (CDU) zeigte sich sehr verärgert darüber, dass die Stadt durch die Aktivitäten wieder in ein schlechtes Licht komme. "Radevormwald ist eine bunte Stadt mit vielen demokratischen Parteien und Initiativen. Das soll auch in Zukunft so bleiben", sagte er und ergänzte: "Die Demokratie sollte zusammenstehen." In Schulen und Vereinen solle man sich damit auseinandersetzen, die Parteien sollen intensiv das Gespräch mit dem Bürger suchen.

"Die Flaggen ab morgen sind schöner, aber heute Flagge zu zeigen, das ist wichtiger", sagte die stellvertretende Landrätin Ursula Mahler (SPD). Sie forderte die Bürger auf, sich mit dem Thema zu beschäftigen und nicht zu sagen, "uns betrifft das nicht". "Rechte haben inzwischen die Mitte unserer Gesellschaft erreicht", warnte sie.

Vertreten waren neben Kirchenvertretern auch Mitglieder des Vereins SC 08. Reiner Klausing und Reiner Ziegenhagen zeigten ein Poster von einer Reise nach Châteaubriant zur französischen Partnerstadt, die das Gedenken an 17-jährigen Guy Moquet zeigt, der von SS-Truppen mit anderen hingerichtet worden war. Hauptschulleiter Dietmar Paulig hatte ein Transparent seiner Schule mitgebracht und warb für "Schule ohne Rassismus und Schule mit Courage".

(RP)
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