Wieder vermehrt dubiose Anrufe in Radevormwald Dreiste Täter – jetzt ruft schon die „Kripo Rade“ an

Radevormwald · In der Stadt häufen sich ganz offenbar wieder die dubiosen Anrufe perfider Betrüger. Polizei warnt eindringlich vor den Tricks.

 Vorscht bei dubiosen Anrufen: Weder die „Kripo Rade“ ruft an, noch die „Polizeizentrale Bochum“.

Vorscht bei dubiosen Anrufen: Weder die „Kripo Rade“ ruft an, noch die „Polizeizentrale Bochum“.

Foto: dpa/Martin Gerten

Am Montag gab es wieder vermehrt dubiose und betrügerische Anrufe in Radevormwald. Ein Leser meldete sich am Nachmittag in der Redaktion, nachdem ihn die „Kripo Rade“ angerufen hatte. Anonym ohne Anzeige der Nummer, „und am anderen Ende der Leitung sprach ein Mann mit ausländischem Akzent“, berichtete der Radevormwalder. Er vermutete eine betrügerische Absicht hinter dem Anruf, drohte mit einer Anzeige und legte auf.

„Die übliche Masche der dreisten Täter“, sagt Polizeipressesprecher Michael Tietze. Wahrscheinlich hätte der Anrufer von Einbrüchen in der Nähe berichtet. Deshalb sollten die Anwohner die Fenster schließen. „Dann hätte er von Festnahmen berichtet, bei denen die Polizei eine Liste mit weiteren Einbruchsorten gefunden hat. Natürlich steht die Adresse des Angerufenen auf dieser Liste“, warnt Tietze. Und dann sollen die Angerufenen Wertgegenstände abgeben, damit die Polizei sie sichern kann.

Einen ähnlichen Anruf erhielt eine ältere Dame am Montagmittag gegen 13.30 Uhr. „Da meldete sich die Polizeizentrale Bochum und erzählte der Frau von angeblichen Einbrüchen am Höhweg. Dann folgten die üblichen Fragen nach Bargeld und Schmuck in der Wohnung. „Der Frau kam es suspekt vor, dass die Polizei aus Bochum anrief, und sie beendete das Gespräch“, sagt Tietze. Oft würden Täter in solchen Fällen auch mit manipulierten Telefonnummern existierender Dienststellen der Polizei operieren, die im Display des Telefons auftauchen.

Tietze warnt eindringlich vor den betrügerischen Anrufen. „Wir klären ständig darüber auf, haben anfangs auch Flyer in den Arztpraxen ausgelegt, und überall dort, wo ältere Menschen verkehren“, sagt er. Die Polizei leiste viel Aufklärungsarbeit, und dennoch würden sich manche Menschen, obwohl sie genau über die Machenschaften Bescheid wissen, überrumpeln lassen und auf die Tricks reinfallen.

Auch die neuesten Maschen, die sogar mit dem Leid und dem Tod von Familienmitgliedern nach vermeintlichen schweren Unfällen spielen, um so an Geld zu kommen, seien äußerst perfide. „Aber die Täter haben relativ wenig Aufwand, bei Unfällen wird oft eine Geldübergabe vor Ort vereinbart und bei einer falschen WhatsApp-Nachricht eine Geldüberweisung – wie vergangene Woche in Hückeswagen.

Dort erhielt ein Mann die Nachricht „Hallo Mama, mein Handy ist kaputt, und ich habe eine neue Nummer“. So oder so ähnlich beginnen WhatsApp-Nachrichten, die allerdings nicht vom Sohn oder der Tochter stammen, sondern hinter denen eine aktuelle Betrugsmasche steckt. Mit der falschen SMS lockte ein Betrüger auch den Hückeswagener auf die falsche Fährte und ergaunerte eine Geldüberweisung.

Der Unbekannte hatte eine SMS unter Angabe des Namens des Schwiegersohns verschickt und mitgeteilt, dass er wegen eines Handywechsels eine neue Nummer bekommen habe. Im weiteren Verlauf bat er über WhatsApp um eine dringende Überweisung, was dem 55-Jährigen plausibel vorkam, da er von einer Anschaffung wusste. Als sich herausstellte, dass weder die SMS noch die WhatsApp-Nachricht vom Schwiegersohn stammte, war das Geld weg.

„Die Masche mit der geänderten Rufnummer wird von Betrügern immer wieder genutzt. Im Zweifel sollte man durch eine persönliche Kontaktaufnahme ausschließen, dass man nicht einem Betrüger aufsitzt“, rät Tietze.

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