Radevormwald Draisinen sollen ab 1. Juni unter neuer Flagge fahren

Radevormwald · Noch bis Ende April fahren die Draisinen auf der Strecke der "Wupperschiene" unter der Regie von Torsten Kaya zwischen Radevormwald-Wilhelmstal und Wuppertal-Beyenburg mit Start und Ziel in Dahlhausen. Nach dem angekündigten Aus für den Verein "Wuppertrail" arbeitet Ulrich Grotstollen als Vorsitzender des Fördervereins "Wupperschiene" intensiv an einem Übergang.

"Wir haben derzeit Termine mit einem Steuerberater und einem Rechtsanwalt als Spezialisten für Vereinsrecht, um den Neustart juristisch gut über die Bühne bringen zu können und sicher in die Zukunft zu führen", sagt Grotstollen. Sein Ziel ist es, dass der Draisinen-Verkehr im Mai ruht und zum 1. Juni unter dann neuer Flagge wieder aufgenommen werden kann. Unter welcher Rechtsform auch immer, Grotstollen weiß, dass die Organisation einen professionelleren Anstrich bekommen muss. "Ich sehe in der jetzigen Phase eine Chance auf einen Neustart in eine gute Zukunft", sagt der langjährige Vorsitzende der "Wupperschiene", der mittelfristig neben dem Draisinen-Verkehr auch den Museums-Eisenbahnverkehr aufbauen will.

Um das Angebot im Juni wieder auf dem touristischen Markt platzieren zu können, arbeitet er eng mit der Bergischen Entwicklungsagentur aus Solingen und auch der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Radevormwald zusammen. "Wir hatten bereits ein erstes Abstimmungsgespräch", sagt Hartmut Behrensmeier von der WFG. Ihm seien aber die Hände gebunden, bis der neue Betreiber "Wupperschiene" das Okay gebe.

Der Verein, dem die Denkmal-Strecke gehört, arbeitet in diesem Frühjahr an verschiedenen Stellen. Einige der Helfer haben den alten Bahnsteig von Wilhelmstal hergerichtet und arbeiten jetzt noch an der Bahnsteigkante. Auch am Bahnhof in Beyenburg ist die Strecke auf einer Länge von 120 bis 150 Metern freigeschnitten worden. Die Strecke läuft derzeit bis zum Prellbock in Wilhelmtal. Dahinter gibt es in Richtung Talsperren-Damm in Krebsöge noch eine 450 Meter lange Wegstrecke. "Diese auszubauen, damit Zug oder Draisine später einmal unterhalb der Talsperre enden und die Besucher den Weg hoch zum Damm gehen können, das ist eine Vision unsererseits", sagt Grotstollen.

Ein Problem sei die Stützmauer, an der intensiv gearbeitet werden müsste. Da die Strecke zwischen Wilhelmstal und Krebsöge für Fußgänger wegen der schnell fahrenden Autos gefährlich sei, spreche die "Wupperschiene" mit Hartmut Behrensmeier darüber, für eine Übergangszeit den Freiraum zwischen Mauer und Gleis als Wanderweg zu nutzen.

Nichts Neues gibt es zum Museumsbetrieb. "Wir warten weiter auf die Genehmigung des Eisenbahnbundesamtes, dass wir den Hangrutsch vor Beyenburg reparieren können. Auch die in Köln stehende Lok ist noch nicht ganz fertig", sagt Grotstollen.

Wegen der "endlichen finanziellen Mittel" müsse man jeweils die kostengünstigste Lösung für Sanierungen suchen. "Und das nimmt oft Zeit in Anspruch", sagt Grotstollen, dessen erklärtes Ziel es aber weiterhin ist, dass noch 2015 ein Zug den Bahnhof Beyenburg oder auch Radevormwald erreicht.

(RP)
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