Radevormwald Draisinefahrten finden auch weiterhin statt

Radevormwald · Der Verein "Wuppertrail" ist nicht mehr gemeinnützig. Ab sofort fallen also auch Körperschafts- und Gewerbesteuer an. Die Genehmigung muss jetzt noch beantragt und die Vereinssatzung angepasst werden.

 Volle Fahrt voraus: Armin Barg, Nico Bogdanovic und Jochen Kersting (hinten Ulrich Grotstollen). Mit den Draisinenfahrten geht es weiter.

Volle Fahrt voraus: Armin Barg, Nico Bogdanovic und Jochen Kersting (hinten Ulrich Grotstollen). Mit den Draisinenfahrten geht es weiter.

Foto: nico hertgen

Obwohl dem Verein Wuppertrail die Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt entzogen wurde, bleibt der Verein unter dem gleichen Namen bestehen - allerdings nicht mehr als gemeinnütziger, sondern als wirtschaftlicher Verein. "Die Draisinenfahrten werden nach wie vor von unserem Verein und nicht von unserem Förderverein, der Wupperschiene, angeboten. Für uns fallen also jetzt auch Körperschafts- und Gewerbesteuer an", sagte Armin Barg, Vorsitzender von Wuppertrail.

Für das Finanzamt gilt der Verein bereits als wirtschaftlich, die offizielle Genehmigung muss noch beantragt und die Vereinssatzung angepasst werden. "In der Umgebung gibt es bereits wirtschaftliche Vereine, die wir uns zum Vorbild nehmen werden. Die Umstrukturierung wird von professionellen Kräften, wie Steuerberater und Rechtsanwalt, begleitet" sagte Barg. Auf eine steuerliche Rückforderung für die vergangenen Jahre verzichtet das Finanzamt. "In den vergangenen Jahren hatten wir schließlich den Status der Gemeinnützigkeit", sagte Niko Bogdanovic, ehemals Vorsitzender von Wuppertrail.

Bei der Mitgliederversammlung vergangene Woche wurde nicht nur Barg zum Vorsitzenden des Vereins, sondern auch Jochen Kersting zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Die vorherigen Vorsitzenden, Niko Bogdanovic und Thorsten Kaja, werden weiterhin im Hintergrund arbeiten. "Für uns ist die Wandlung zu einem wirtschaftlichen Verein keine Niederlage. Wir hätten allerdings früher unsere Vereinssatzung an unser Profil und unsere Angebote anpassen sollen", sagte Bogdanovic. Dass Vereinsarbeit in so einem großen Umfang nicht mehr komplett ehrenamtlich gestemmt werden kann, wundert Kersting nicht. "Die Draisinenfahrten können nicht alle ehrenamtlich betreut werden. Das schaffen wir mit unseren wenigen Mitgliedern nicht", sagte er.

Für die Zukunft plant Wuppertrail, zwei Teilzeitkräfte zu beschäftigen, um die Draisinenfahrten zuverlässig betreuen zu können. Seit 2009 sind mehr als 13 000 Fahrgäste auf der Strecke zwischen Wilhelmstal und Beyenburg unterwegs gewesen. Dem Verein gehören neun Fahrraddraisinen, die insgesamt über 35 Sitzplätze verfügen. Zu welchem Zeitpunkt die Draisinen wieder losrollen können, weiß Barg noch nicht genau. "Das müssen wir absprechen und das notwendige Personal organisieren", sagte er. Auf der Homepage des Vereins können ab dieser Woche aber wieder die Buchungstage eingesehen und gebucht werden. "Diese Funktion hatten wir ausgeschaltet. Jetzt hoffen wir, dass wieder neue Anmeldungen bei uns eingehen", sagte Barg. Buchungen, die wegen der Turbulenzen storniert werden mussten, sollen aufgearbeitet werden.

Das Hauptziel des Vereins ist es weiterhin, den Tourismus in Radevormwald zu stärken und mit den anderen Attraktionen in Dahlerau, dem Wülfingmuseum und dem zukünftigen Eisenbahnverkehr, gut zusammenzuarbeiten. Von der Umwandlung des Wuppertrail-Vereins zu einem wirtschaftlichen Verein, bleibt der Förderverein "Wupperschiene" unangetastet. "Wir wollen und müssen unsere Gemeinnützigkeit aufrechterhalten", sagte der Vorsitzende Ulrich Grotstollen. Der Förderverein setze sich in erster Linie für den Erhalt der Strecke und den Aufbau des Eisenbahnverkehrs ein. "Die ersten Testfahrten sind für Sommer geplant", sagte Grotstollen.

(trei)
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