Theater im Bürgerhaus Volles Haus beim mörderischen Spektakel

Radevormwald · Am Samstagabend wurde es wieder einmal so richtig gruselig im Bürgerhaus. Mörderische Handlungen und anschließend spannende Aufklärungsarbeiten bot die Theatergruppe MaskeRader des Kulturkreises Radevormwald.

 Szene aus dem Kriminalstück „Agatha Christies Hobby ist Mord“, das die MaskeRader im Bürgerhaus präsentierten.

Szene aus dem Kriminalstück „Agatha Christies Hobby ist Mord“, das die MaskeRader im Bürgerhaus präsentierten.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Szene zeigte sich anfangs noch recht düster. Nur das Licht einer Taschenlampe signalisierte die Anwesenheit von Schauspielern. Unerwartet fiel ein Schuss. Ein Kriminalstück zum Anfassen, zum Miterleben, ganz nah und gespenstisch dunkel.

Die Laiengruppe „MaskeRader“ hatten es mal wieder verstanden, die Menschen auf sich neugierig zu machen. So folgten die Freunde und Fans ihrem Aufruf, sich am Samstagabend einmal „Theater“ in den Terminkalender zu schreiben. Der Andrang war so groß, dass kurz vor der Aufführung noch zusätzliche Stühle vor die Bühne platziert werden mussten und es an der Theaterkasse ein Stopp seitens des Hausmeisters gab. Auffallend viele junge Leute waren gekommen, um das neue unterhaltsame Theaterstück von Florian Battermann zu sehen.

„Wir haben uns jetzt ein ganzes Jahr lang auf dieses Stück vorbereitet. Es war harte Arbeit“, sagte Regisseurin Susa Weber. Sie zeigte sich kurz vor der Aufführung hocherfreut über die gute Resonanz. Auch Natali Kloppert, die den Vorsitzenden des Kulturkreises Radevormwald Michael Teckentrup vertrat, war beeindruckt: „Mit so vielen Besuchern haben wir nicht gerechnet. Ich bin sehr überrascht und natürlich auch sehr erfreut“.

Die Schauspieler schienen über sich hinaus zu wachsen. Sie spielten ihre Rollen mit Herzblut. Sie alle zeigten Erregung und Ärger, wenn diese gefragt war, setzten aber auch Arroganz, Trauer oder Neugier gekonnt in Szene. Dabei gelang es der Gruppe, ihr Hobby, dem Amateur-Theaterspiel, überzeugend zu präsentieren. Die Bühne wurde zum Tatort , eine Garderobiere (Gabriele Nieland), der Regieassistent (Alexander Fischer) und sogar der Theaterdirektor (Kai Olthoff) selbst standen unter Verdacht. Ein Schauspieler war während der Generalprobe zu Tode gekommen (Ernst Kurt Menze), ein anfangs vermuteter Herzinfarkt schnell abgehakt. Nur die Ehefrau des Verstorbenen (Ramona Vedder) sowie die Kriminalautorin Agatha Christie (Jutta Weber) setzen hier ihren Zweifel an. Christie sah ihre Chance, den Mordfall ohne Polizeieinsatz aufklären zu können. Der Theaterdirektor ließ sich dankbar darauf ein, quälten ihn Sorgen vor negative Schlagzeilen so kurz vor der Premiere. War es Christies Ehemann (Olaf Menze)? Die Tat blieb im Dunkeln und manchmal musste sich der Zuschauer fragen, ob es denn überhaupt ein Mordopfer gab. Vielleicht blieb am Ende nur das Hobby von Agatha Christie im Fokus. Diese behauptete ja, dass Mord ihr Hobby sei.

Spannend blieb die dunkle Geschichte bis zuletzt und war unter dem Strich eine tolle Vorstellung.

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