Radevormwald Die "Queen von Quedevormwald" dominiert die Theaterbühne

Radevormwald · In vielen Szenen bekamen die Besucher einen Spiegel vorgehalten, denn das neue Theaterstück der "MaskeRader" ist ein lustiges Familiendrama, wie es sich in Radevormwald sicher schon oft abgespielt hat. Die Theatergruppe hat "Die Queen von Quedevormwald", das eigentlich von Konrad Hansen geschrieben wurde, auf ihre Heimatstadt umgemünzt - und so fanden sich Geschäfte, Unternehmen, manchmal sogar Charakterzüge von konkreten Personen auf der Bühne im Bürgerhaus wieder.

 Die "Queen" (l., gespielt von Ursula Schweikart) ist nicht ganz so selbstlos, wie es den Anschein hat.

Die "Queen" (l., gespielt von Ursula Schweikart) ist nicht ganz so selbstlos, wie es den Anschein hat.

Foto: jürgen moll

Unter der Regie von Susanna Weber feierte Hermine, die "Queen von Quedevormwald", einen runden Geburtstag. Schauspielerin Ursula Schweikart erweckte die resolute und steinreiche Witwe glaubwürdig zum Leben und dominierte die Bühne. Ihre Großzügigkeit gegenüber der Stadt, sie hat schließlich nahezu das gesamte Schwimmbad sowie das neue Seniorenheim bezahlt, sind aber nicht ganz so selbstlos wie sie sagt. Obwohl sie sich mit der aktuellen Bürgermeisterin, gespielt von Ramona Vedder, gut stellt, ist sie ihr eigentlich ein Dorn im Auge. Detlef, ihr forschender Sohn, soll der neue Bürgermeister werden. Die merkwürdige, meistens verunsicherte Gestalt spielte Kai Olthoff, der schon lange Erfolge bei den "MaskeRadern" feiert. Obwohl der Hobbyschauspieler vor jeder Aufführung sehr nervös ist, schafft er es jedes Mal, eine gute Leistung zu präsentieren und das Publikum von seinem Humor zu überzeugen.

Bevor eine Aufführung losgeht, verinnerlichen er und die anderen Schauspieler noch einmal die Texte und ihre Rollen, machen die Stimme locker und wärmen sich auf.

Teil der Handlung waren außerdem Detlefs Schwester Marlene (Jutta Weber), die Krankenschwester von Hermine (Martina Jursch) sowie Frau Maienschein (Gabriele Nieland). Verwirrung stiftete Sigi alias Olaf Menze. Er hört nicht nur auf den Namen "Heilkünstler" und ist der leibliche Vater von Detlef, er hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, seine Jugendliebe Hermine zurückzuerobern. Quedevormwald steht unter diesen Umständen Kopf. Der Kampf um das Bürgermeisteramt, um Liebe und Familienfrieden werden von einer Strippenzieherin im Hintergrund gelenkt und angeheizt. Ja, so was könnte auch in Radevormwald passieren.

Komplettiert wurde die Theatergruppe von Verena Fahrenholz, die sich um die Gestaltung und die Technik kümmerte und von Souffleuse Margot Lückoff-Yehia.

Über den vollen Zuschauersaal freuten sich nicht nur alle Darsteller, sondern auch Michael Teckentrup, Leiter des Kulturkreises. "Es sind mehr als 350 Menschen gekommen - und das ist eine sehr gute Resonanz", sagte er.

(trei)
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