Radevormwald Die Geschichte der Wupper-Talsperre

Radevormwald · Im Heimatmuseum eröffnet diesen Sonntag eine Sonderausstellung zur Geschichte der Wupper-Talsperre. Die Besucher bekommen viele Bilder geboten.

 Karl Schmidt hat sich zusammen mit Bernd Klüting um die Realisierung der Ausstellung gekümmert.

Karl Schmidt hat sich zusammen mit Bernd Klüting um die Realisierung der Ausstellung gekümmert.

Foto: Flora Treiber

Vor 30 Jahren wurde die Wupper-Talsperre offiziell eröffnet und hat die Natur, das Erscheinungsbild und das Leben in Radevormwald maßgeblich verändert. Eine Sonderausstellung im Heimatmuseum erinnert an die Entstehungsgeschichte der Talsperre und berücksichtigt die vielen historischen Erinnerungen, die von der Talsperre geflutet wurden.

Karl Schmidt hat sich gemeinsam mit Bernd Klüting um die Realisierung der Ausstellung gekümmert, nachdem ein Vortrag von Otto Cords die Initialzündung für die Ausstellung gegeben hatte. Er erinnerte im November an Meilensteine der Wupper-Talsperre und präsentierte Mitgliedern des Bergischen Geschichtsvereins (BGV) eine große Sammlung an eigenen Fotografien, die den Bau der Talsperre dokumentieren. Ulrich Haldenwang, der ehemalige Vorsitzende des BGV, hat den Ausstellungsprozess angestoßen und die Fotografien an Karl Schmidt weitergegeben. "Wir haben das Material gesichtet und um Fotos ergänzt, die wir im Archiv des Heimatmuseums gefunden haben", sagt Schmidt.

Unter dem Titel "Wupper-Talsperre - Landschaftsbilder und Baugeschehen" hängen 65 großformatige Bilder, thematisch gruppiert, im Heimatmuseum. Wer sich im Uhrzeigersinn durch den Raum bewegt, lässt sich zunächst auf das Radevormwald ein, das es vor den Bauarbeiten der Talsperre gab. Landschaftsbilder, die vor der Flutung aufgenommen wurden, erinnern an verlorene Orte, an alte Brücken und Landstraßen. Über den Bau der Vorsperren gelangt man zu dem Neubau der Brücken.

"Die Bilder veranschaulichen gut, was für gewaltige Baumaßnahmen hier stattgefunden haben. Brücken und Straßen, die wir heute ganz selbstverständlich überqueren, erhalten eine andere Perspektive", sagt Schmidt. Die Bauphase des Hauptsperrdammes haben die Historiker detailliert aufgearbeitet und um technische Plänen ergänzt. Die Eröffnung, die 1987 vom damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau begleitet wurde, ist mit lebhaften Bildern und Schnappschüssen konserviert.

Trotz der vielen positiven Aspekte, wie Hochwasserschutz und Möglichkeiten zur nahen Erholung, will die Ausstellung die wehmütigen Erinnerungen an den Bau der Wupper-Talsperre nicht verschweigen. "Viele Radevormwalder haben damals ihren Arbeitsplatz oder sogar ihre Heimat verloren. Das war für viele ein schwerer Schlag. Alle von uns haben Orte verloren, die von Bedeutung waren", sagt Schmidt. Er hat sich deswegen dafür entschieden, in separaten Vitrinen an die überfluteten Häuser, Wiesen und Industriegebäude zu erinnern. Als Radevormwalder, der in der Stadt aufgewachsen ist, kann er die Wehmut verstehen, die bei vielen aufkommt, wenn sie an die Entstehung der Talsperre denken.

Die Sonderausstellung beachtet alle Facetten der Wupper-Talsperre und erklärt ein wichtiges Stück Heimatgeschichte. Unterfüttert wird die Ausstellung von Eckdaten, die mit Hilfe des Wupperverbandes zusammengetragen wurden.

(trei)
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