Radevormwald Der "Zoch" kann ziehen

Radevormwald · Straßensperren, Wagenengel und Jugendschutzkontrollen: Rades Ordnungshüter sind gut vorbereitet auf den Karnevalsumzug am Samstag. Zwei potenziellen Störenfrieden wurde sogar das Betreten der Innenstadt untersagt.

 Zum "Zoch" am Samstagnachmittag werden wieder zahlreiche Jecken in der Innenstadt erwartet, die feiern und Kamellen fangen wollen. Damit alles reibungslos verläuft, sind Polizei, Rettungsdienst und städtische Ordnungsbehörden im Einsatz.

Zum "Zoch" am Samstagnachmittag werden wieder zahlreiche Jecken in der Innenstadt erwartet, die feiern und Kamellen fangen wollen. Damit alles reibungslos verläuft, sind Polizei, Rettungsdienst und städtische Ordnungsbehörden im Einsatz.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Wenn der "Zoch" am kommenden Samstag durch die Innenstadt zieht, steht Rade Kopf. Denn dann übernehmen die Jecken das Ruder. 21 Wagen und Fußgruppen machen mit beim großen Rader Karnevalsumzug. Damit beim jecken Treiben nichts schiefgeht, haben sich Jochen Knorz und seine Mitarbeiter gut auf diesen Tag vorbereitet.

"Wir haben gemeinsam mit Feuerwehr und Rettungsdienst ein Sicherheitskonzept erstellt", sagt der Leiter des Fachbereichs Soziales und Ordnung. Dazu gehören in erster Linie straßenverkehrsrechtliche Aspekte wie Halteverbote und Straßensperren.

Wagenengel passen auf

Ein solches Konzept gebe es in der Stadt schon seit vielen Jahren, sagt Knorz. Seit den Ereignissen bei der Loveparade in Duisburg vor eineinhalb Jahren sei es zur Pflicht geworden. "Seitdem wird es bei uns auch schriftlich fixiert", sagt er.

Ein weiterer Bestandteil sind die Auflagen für die Karnevalswagen. So müssen bauliche Vorgaben (Mindestmaße und entsprechenden Verkleidung) eingehalten werden. In den Kernbereichen stünden die Zuschauer meist dicht gedrängt. Da könne es schnell passieren, dass jemand unter die dicken Reifen eines Traktors gelangt. Schließlich wird die Zugstrecke nicht mit Absperrgittern versehen.

Um solche Zwischenfälle zu vermeiden, sind am Umzugstag die "Wagenengel" im Einsatz. Sie gehen neben den Fahrzeugen auf Höhe der Reifen her und achten darauf, dass die Feiernden ausreichend Abstand halten. Auf den Wagen selbst fahren Verantwortliche der Stadt mit, die ein Auge auf das Wurfmaterial haben. Flaschen und Dosen sind nicht gestattet.

"Da kann beim Werfen einfach zu viel schief gehen", sagt Knorz. Um Verletzungen durch Glasscherben vorzubeugen, appelliert Knorz an die Bevölkerung, Glas in jeglicher Form zu Hause zu lassen. "Es passiert einfach viel zu schnell, dass jemand hinfällt und sich an zersplitterten Glasflaschen verletzt", sagt Knorz. Auch an Getränkeständen und in Gaststätten gibt es Kaltgetränke nur in Kunststoffbechern.

Betreten verboten

Da Karneval ein Fest der guten Laune ist, werden potenzielle Störenfriede von vornherein ausgeschlossen. Zwei Männern im Alter von 19 und 22 Jahren, die in Rade wohnen und bereits polizeiauffällig waren, wurde ein Betretungsverbot auferlegt. "Das bedeutet, dass sie sich während der Karnevalsveranstaltungen nicht in der Innenstadt aufhalten dürfen", erklärt Polizeisprecher André Kuba. Das Betretungsverbot gilt für den Altweiberdonnerstag und für den Karnevalssamstag. Rechtliche Grundlage ist Paragraf 34 Polizeigesetz NRW, der besagt, dass die Polizei einer Person das Betreten eines Ortes zur Gefahrenabwehr versagen darf. Sollten sich die jungen Männer nicht daran halten, wird das angedrohte Zwangsgeld von 250 Euro fällig.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort