Radevormwald Der Radelstar von Radevormwald

Radevormwald · Jeden Tag von Lüttringhausen nach Radevormwald und zurück - Christel Gies darf ihr Auto drei Wochen nicht bewegen. Sie nimmt an der Aktion "Stadtradeln" teil. Sie fährt wenigstens 32 Kilometer am Tag.

 Christel Gies radelt viel - auch beruflich. Während der Stadtradeln-Aktion fährt sie von Lüttringhausen zur Arbeit nach Radevormwald.

Christel Gies radelt viel - auch beruflich. Während der Stadtradeln-Aktion fährt sie von Lüttringhausen zur Arbeit nach Radevormwald.

Foto: Jürgen MOll

In Radevormwald ist das Stadtradeln-Fieber ausgebrochen. Obwohl sich weniger Gruppen und Einzelfahrer beim Stadtradeln angemeldet haben, als Heike Ueberall, Tourismusbeauftragte der WFG, es gehofft hat, sind die Teilnehmer begeistert dabei. Beim Stadtradeln werden Kilometer gesammelt und Autos so weit es geht stehen gelassen. Nicht nur um fit zu bleiben, sondern auch um die Umwelt zu schützen und zurück zur Natur und Bewegung zu finden.

Bei Christel Gies gilt "so weit es geht" allerdings nicht, denn als Radelstar von Radevormwald hat sie sich dazu verpflichtet, ihr Auto bis zum 30. Juni nicht zu bewegen. Das hat sie bereits 2012 geschafft, als sie zum ersten Mal Radelstar war. Seit Sonntag ist die 61-Jährige also ausschließlich mit ihrem E-Bike unterwegs, und das bedeutet in ihrem Fall täglich von Lüttringhausen nach Radevormwald fahren, und wieder zurück. "Ich arbeite in Radevormwald und fühle mich mit der Stadt verbunden, deswegen ist es toll, hier Radelstar zu sein." Alleine mit ihrer Arbeitsstrecke fährt sie täglich 32 Kilometer. Dazu kommen Einkaufstouren und am Wochenende Ausflüge mit dem Fahrrad.

Vorbereiten musste sich Christel Gies auf das Stadtradeln nicht, denn sie ist im ständigen Training. "In meinem normalen Alltag fahre ich zwar nicht bei Schnee oder Regen, aber oft genug, dass ich die Strecke gut schaffe." Diese Woche ist sie sogar einmal aus Wuppertal nach Radevormwald gekommen. "Ich habe einen Freund besucht und bin dann schon morgens 37 Kilometer gefahren. Da bin ich dann schon platt", sagt sie.

Die gefahrenen Kilometer, die ihr E-Bike zählt, trägt sie online ein, um ihre Erfolge mit den anderen Stadtradeln-Teilnehmern vergleichen zu können. Die Kollegen von Christel Gies bewundern ihr Durchhaltevermögen, ziehen allerdings noch nicht mit. Überzeugungsarbeit will Christel Gies aber trotzdem leisten. "Vielleicht kann ich Menschen dazu bewegen, wieder aktiver zu werden und mehr auf die Umwelt zu achten." Wichtig ist es für sie immer mit Helm, Licht und guter Ausrüstung zu fahren. Die Radwege in Radevormwald bewertet der Radelstar als gut, in Lennep und Lüttringhausen sieht das anders aus. "Die Wege sind teilweise in keinem guten Zustand." Ganz begeistert ist sie hingegen von der Trasse in Wuppertal. "Dort trifft man morgens sehr viele Menschen, die mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Das motiviert und die Strecke ist wirklich einmalig", sagt Christel Gies. Bis zum Ende des Monats kann man die 61-Jährige an ihrer hell leuchtenden Warnweste und ihrem strahlenden Lächeln erkennen, denn die Teilzeit-Radevormwalderin liebt die Bewegung und steigt immer mit guter Laune auf ihr Fahrrad. Besonders die Verbindung zur Natur ist ihr wichtig. Sobald sie auf dem Fahrrad sitzt, vergisst sie sogar den Regen. "Sobald man los strampelt ist alles egal."

(trei)
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