Heimat- und Verkehrsverein Radevormwald „Stadtnamen bitte nicht abkürzen“
Radevormwald · Ursula Mahler vom Heimat- und Verkehrsverein sorgt sich um die Identität der Stadt. Man bemühe sich, den Namen Radevormwald über die Stadtgrenzen hinaus kulturell und touristisch attraktiv zu machen.
Mit großem Interesse hat Ursula Mahler, die Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) den BM-Artikel über den neuen Aufkleber „Rade Regional“ gelesen. Der Sticker soll als Heimatbotschafter dienen und die Stadt noch bekannter machen.
„Der Aufkleber soll ein Stück Heimat verschenken. Es ist gut, richtig und wichtig, wenn der Radevormwalder Einzelhandel und die Stadt gemeinsam Aktionen anstoßen, um unsere Stadt positiv darzustellen. Allerdings heißt unsere und meine Stadt seit mehr als 700 Jahre Radevormwald und nicht Rade. Rade liegt in Niedersachsen an der A 1 zwischen Bremen und Hamburg“, gibt Ursula Mahler zu bedenken.
Auch als Heimat- und Verkehrsverein bemühe man sich, den Namen Radevormwald über die Stadtgrenzen hinaus kulturell und touristisch attraktiv zu machen – „aber eben als Radevormwald“, sagt sie. Ihre Anmerkungen möchte sie in keiner Weise als Kritik an der neuen Wirtschaftsförderin Marie Steinhauer verstanden wissen. Aber „Rade“ – das missfalle ihr schon sehr lange. Es hieße ja auch nicht „Wipp“ für Wipperfürth oder „Hück“ für Hückeswagen. „Wir heißen Radevormwald, und das ist für mich das Wichtigste“, sagt die Vorsitzende des HVV. Nur ganz, ganz selten sage sie auch mal „Rade“, dabei sei auf dem besagten Aufkleber durchaus noch Platz, um den Stadtnamen vollständig zu schreiben. „Das muss ein Grafiker schaffen“, sagt sie. Der Name sei zwar lang, aber das sei dann eben so. „Ich finde es schade, wenn die Identität der Stadt so verkürzt wird“; sagt Ursula Mahler, die die Aktion der Wirtschaftsförderung und der Stadt ansonsten sehr lobt. „Ich finde das wirklich klasse“, sagt sie.
Aber auch der Name der Werbegemeinschaft „Rade lebt“ sei ihr ein Dorn im Auge. Sie wolle mit ihren Gedanken einen Anstoß geben, bei weiteren Planungen und Projekten künftig vielleicht drüber nachzudenken, am Stadtnamen nicht herumzuschnibbeln. Die Bezeichnungen „Stadt auf der Höhe“ oder „Bergstadt“ akzeptiere sie, nicht aber die Verkürzung des Stadtnamens. „Wir sind stolz auf 700 Jahre Stadt Radevormwald, so lange hat der Name überlebt, da sollten wir nicht verkürzen“, schlägt sie vor. Ursula Mahler will auch künftig die Stadt attraktiv machen für Gäste und Auswärtige, aber mit dem vollständigen Stadtnamen Radevormwald.