Unterschriftenaktion und Ausschuss Karthausen-Gegner und Befürworter kommen zu Wort

Der Ausschuss für Stadtentwicklung hat über das geplante Baugebiet beraten. Schließlich gab es eine Mehrheit dafür, die Bauleitplanung einzuleiten.

 Sie sammelten Unterschriften (von links): Michaela und Axel Soest, Celine Pauly, Britta Hoffmann, Margret und Thomas Schaab. Petra Ebbinghaus (AL-Fraktion) trug sich in die Liste ein.

Sie sammelten Unterschriften (von links): Michaela und Axel Soest, Celine Pauly, Britta Hoffmann, Margret und Thomas Schaab. Petra Ebbinghaus (AL-Fraktion) trug sich in die Liste ein.

Foto: Stefan Gilsbach

Das geplante Baugebiet Karthausen hat sich zum kontroversen Thema entwickelt. Nun stand das Vorhaben auf der Tagesordnung des Stadtentwicklungsausschusses. Die Fraktion der Unabhängigen Wähler-Gemeinschaft (UWG) hatte den Antrag gestellt, nur einen der geplanten Bauabschnitte zu verwirklichen.

Vor der Sitzung hatten Gegner der Bebauung vor dem Bürgerhaus einen Stand mit Unterschriftenlisten aufgestellt. „Die meisten Menschen, die wir angesprochen haben, waren auf unserer Seite“, versichern die Initiatoren. Auch Menschen, die nicht direkt in der Nachbarschaft von Karthausen lebten, hätten Verständnis für die Aktion gegen das Baugebiet gezeigt.

Interessiert verfolgten die Unterschriftensammler im Anschluss den Verlauf der Sitzung. Bernd-Eric Hoffmann erläuterte für die UWG, warum seine Fraktion die Bebauung in Grenzen halten möchte. „Diese Lage unmittelbar vor den Toren Lenneps ist keine sinnvolle Stadtentwicklung“, meint Hoffmann. Damit fördere man den Einzelhandel in der Nachbarstadt, aber nicht in Rade selbst. „Wir sind nicht gegen neue Baugebiete“, stellte der UWG-Politiker klar. „Aber sie sollten bitte zentrumsnah sein.“ Auch das Verkehrsaufkommen, das mit einem großen neuen Baugebiet verbunden ist, macht der UWG Sorgen. „Wir rechnen mit rund 1200 neuen Autos, dafür ist die L 81 vor Ort nicht ausgelegt“, erläuterte Hoffmann.

Vor allem den Bereich Nadelsiepen haben die UWG und andere Karthausen-Skeptiker im Blick. Dort gebe es die gleichen räumlichen Möglichkeiten wie auf Karthausen. „Stimmt nicht“, widersprach Jürgen Fischer (CDU), der Ausschussvorsitzende. „Die Baufläche wäre nur halb so groß.“ Christdemokrat Rolf Schäfer warf der UWG sogar „einen populistischen Ansatz“ vor. Für die SPD wies Jörg Rieger darauf hin, dass ein kleineres Baugebiet, wie es der UWG vorschwebe, unterm Strich kostspieliger und weniger großzügiger zu planen sei.

Die Grünen wiederum lehnten den UWG-Antrag ab, weil er „nicht weit genug geht“, sagte Ratsmitglied Bernd Bornewasser. „Mit Grund und Boden soll schonend umgegangen werden“, mahnte er. Besteht denn die Möglichkeit, ein gleich großes Gebiet zu entsiegeln, wenn man ein Stück Land nun zubetoniere?

Am Ende wurde der UWG-Antrag abgelehnt. Die Mehrheit des Ausschusses beschloss, dass die Verwaltung das Bauleitplanverfahren einleiten soll.

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