Interview Karola Johnen „Wir hätten gern längere Öffnungszeiten“

Radevormwald · Karola Johnen vom Wülfing-Museumsverein spricht über die Pläne für 2019. Ein Thema: Die Betriebsgenehmigung des Cafés.

Die größte Dampfmaschine des Bergischen Landes steht im Wülfing-Museum in Radevormwald-Dahlerau.

Die größte Dampfmaschine des Bergischen Landes steht im Wülfing-Museum in Radevormwald-Dahlerau.

Foto: Hütten

Frau Johnen, woher kommen die Besucher des Museums? Vor allem aus Radevormwald oder aus dem Umgegend?

Karola Johnen Hauptsächlich aus der Umgegend, aber manchmal sind wir überrascht, aus welcher Entfernung Besucher extra anreisen. Wir haben jetzt zum Beispiel eine Anmeldung aus Bayern.

Wie werden die Besucher auf das Museum aufmerksam?

Johnen In vielen Fällen geschieht das tatsächlich durch Mundpropaganda. Außerdem sind wir in einer Kooperation mit dem Lenneper Tuchmuseum und machen gegenseitig auf unsere Ausstellungen aufmerksam.

Werben Sie auch überregional?

Johnen Ja, und wir möchten das noch verstärken. In dieser Woche gab es ein Gespräch mit Vertretern der vier Museen über die kommende ,Nacht der Museen’. Dabei wurde auch über die wichtige Rolle der überregionalen Werbung gesprochen.

Sind es eher Einzelpersonen oder Gruppen, die das Museum besuchen?

Johnen Wir bekommen viele Anmeldungen von Gruppen. Viele verbinden den Besuch zum Beispiel mit einer Draisinenfahrt auf dem „Wuppertrail“.

Sind darunter auch Schulen und Kindergärten?

Johnen Ja, auch Schulen. Wir hatten erst kürzlich ein Projekt mit der KGS Lindenbaum, das unser Mitglied Ulrich Kühn geleitet hat. Wir würden uns wünschen, dass noch mehr Schulen kommen, aber da stoßen wir derzeit an Grenzen, weil uns die Ehrenamtler für solche Veranstaltungen fehlen, die nun einmal während der Woche stattfinden.

Das heißt, Sie können weiter Unterstützung gebrauchen.

Johnen Auf jeden Fall, auch im Cafébereich.

Das Café ist ein Anziehungspunkt für Gäste.

Johnen Richtig, das Café ist sehr beliebt und wird auch gerne für private Feiern gebucht. Allerdings würden wir uns wünschen, dass wir abends länger öffnen können – dazu müsste die Betriebsgenehmigung geändert werden. Es geht um den Lärmschutz.

Wann müssen Sie denn zurzeit schließen?

Johnen Um 21.30 Uhr ist Schluss, und das ist für viele Gäste zu früh. Wenn Sie beispielsweise eine Hochzeitsfeier hier veranstalten – und die Räume eignen sich dafür hervorragend –, dann ist diese zeitliche Beschränkung natürlich ein Problem. Deshalb waren die Buchungen zuletzt leider ein wenig rückläufig.

Haben Sie das Problem mit der Stadt besprochen?

Johnen Natürlich. Die Stadt hat auch ein Lärmschutzgutachten dazu in Auftrag gegeben. Aber die Entscheidung liegt bei einer überregionalen Behörde, also müssen wir abwarten. Manche Gäste umgehen das Problem, indem sie die Räumlichkeiten für einen Brunch mieten. Aber wir würden auch gerne im Café kleine Konzerte veranstalten, oder einen Jazzabend, der dann gemütlich ausklingen kann. Das Museum bietet sich als „Location“ einfach an.

Karola Johnen gehört zum Vorstand des Museumsvereins.

Karola Johnen gehört zum Vorstand des Museumsvereins.

Foto: Flora Treiber/flora treiber

Sie haben in der Vergangenheit gelegentlich Wechselausstellungen veranstaltet. Ist das auch für die Zukunft geplant?

Johnen Ja, auf jeden Fall. Wir möchten das unseren Besuchern regelmäßig anbieten. Allerdings müssen wir dabei die Vorgaben des Denkmalschutzes beachten. Wir dürften keine Wände bekleben oder gar Löcher hineinbohren. Deshalb informieren wir uns derzeit über Gestelle, die eine solche Ausstellung möglich machen, ohne dass diese Probleme auftreten. Wir freuen uns über jeden Besucher, dem wir die Geschichte der Firma, der Familien Hardt und Wülfing und der Textilherstellung näherbringen können.

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