Bethke und Eichenauer, die künftig die Ansprechpartner des Citymanagements im Radevormwald sein werden, mussten erst einmal einige Pläne ad acta legen. Am Dienstag nun waren sie vor Ort, um mit Vertretern der Verwaltung Abstimmungen zu treffen. Dabei gab es auch Gelegenheit zu einem Rundgang durch die Innenstadt.

Was ist ihnen besonders in die Augen gefallen? „Der sehr große Marktplatz“, sagt Alexander Bethke. „Schöne kleine Geschäfte und Cafés“, meint Jan Eichenauer. Ihre zukünftigen Räumlichkeiten im Gebäude der Wirtschaftsförderung an der Hohenfuhrstraße konnten die Beiden nun auch in Augenschein nehmen. Ab wann und zu welchen Zeiten sie fest in Radevormwald vor Ort sein werden, steht noch nicht endgültig fest. Doch per Telefon und E-Mail sind sie erreichbar, die Internetseite ist bereits seit Wochen online.

„Die ersten Nachfragen gab es bereits“, berichtet Alexander Bethke. „Zum Beispiel zum Thema Fördermittel.“ Ein Förderprojekt ist auch das Citymanagement, es erhält Mittel aus einem Verfügungsfonds für Städtebauförderung, der von Bund, Land und aus privaten Mitteln finanziert wird. War früher ein Trägerverein für das Citymanagement verantwortlich, ist es nun stärker an die Stadt gebunden.

Alexander Bethke und Jan Eichenauer sind beide studierte Raumplaner. „Dieser Begriff sorgt manchmal für Missverständnisse“, sagt Eichenauer und lächelt. „Manche denken dann, man sei Innenarchitekt oder so.“ Raumplanung, so definiert es die TU Dortmund, wo dieser Studiengang belegt werden kann, ist ein „ingenieurwissenschaftliches, interdisziplinäres Arbeitsfeld, das sich mit den räumlichen Ent­wick­lungen der Lebens-, Ar­beits- und Umweltbedingungen beschäftigt.“

Daraus folgt, dass die beiden Ansprechpartner des Citymanagements sich zwar auch mit wirtschaftlichen Themen beschäftigen, aber nicht nur. Die Attraktivität einer Stadt hat zwar viel mit den Geschäften vor Ort zu tun, aber nicht ausschließlich. Das Ambiente, das Umfeld müssen stimmen, wenn eine Stadt auf Kunden attraktiv wirken soll. Kontakt zu den örtlichen Einzelhändlern ist natürlich ein wesentlicher Punkt, und hier haben Bethke und Eichenauer bereits einiges getan, trotz Corona-Pandemie. In Zusammenarbeit mit der Werbegemeinschaft wurde beispielsweise ein Plakat für das neue digitale Schaufenster entwickelt, das schon im Stadtbild zu sehen ist.

Doch an der Frage, wie Geschäfte in Radevormwald das Internet nutzen können, werden die beiden Citymanager noch weiter arbeiten. In Zusammenarbeit mit der Stadt soll eine Stadt-App entwickelt werden, ein Online-Marktplatz. Das bedeutet aber nicht, dass die Aktivitäten des Citymanagements nur darauf abzielen, alles ins Internet zu verlegen, betonen die beiden Raumplaner. „Das Offline-Erlebnis einer Stadt wollen wir ebenfalls stärken“, betont Jan Eichenauer. Wenn alles gut läuft, sollen beide Bereiche sich gegenseitig stärken.