Demografie für Radevormwald Das sind die Zahlen für Rades Zukunft

Radevormwald · Der Oberbergische Kreis hat statistische Zahlen des Landes zur demografischen Entwicklung ausgewertet. Für Radevormwald gibt es Erkenntnis zu Geburten und Todesfällen, zu Zu- und Fortzügen, zum Altersdurchschnitt.

 Die Zahl der Geburten für Radevormwald lag 2017 unter jener der Sterbefälle.

Die Zahl der Geburten für Radevormwald lag 2017 unter jener der Sterbefälle.

Foto: dpa/Waltraud Grubitzsch

Eine Zahl hat im vergangenen Jahr viele Gemüter in Radevormwald bewegt: Der Landesbetrieb Information und Technik (IT.NRW) hatte berechnet, wie sich die Einwohnerzahlen der Kommunen in NRW entwickeln werde. Die Prognose für Rade fiel nicht gut aus: Von derzeit rund 22.400 Bewohnern in der Bergstadt soll die Zahl auf rund 17.000 Einwohner im Jahr 2040 zurückgehen.

Nun hat der Oberbergische Kreis weiteres Zahlenmaterial über die demografische Entwicklung der einzelnen Städte und Gemeinden veröffentlicht. Im gesamten Kreisgebiet leben zurzeit 272.968 Menschen. Unter 13 Kommunen kann sich die Stadt Radevormwald laut dem Stand vom 31. Dezember 2017 schmeicheln, die an Einwohnerzahl drittgrößte zu sein – hinter der Kreisstadt Gummersbach (50.497 Einwohner) und Wiehl (25.152 Einwohner). Schlusslicht im Kreis ist Morsbach mit 10.276 Einwohnern. Rades Nachbarstadt Hückeswagen hat laut dieser Zählung 15.058 Einwohner,  das benachbarte Wipperfürth hat 21.202 Bewohner.

Das demografische Stadtporträt für Radevormwald zählt für 2017 an  Geburten 185 und an Sterbefällen 295 auf. Was Zu- und Fortzüge betrifft, so gewann im genannten Jahr Radevormwald 1081 neue Bürger, allerdings packten im gleichen Zeitraum 1014 Menschen die Koffer und zogen weg.

Ein Blick auf die Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen bestätigt die Voraussage, dass Rade eine Stadt wird, in der Senioren das Bild bestimmen. Der Anteil der mittleren Jahrgänge schrumpft immer mehr zusammen, im Jahr 2040, so die Schätzung des Landesbetriebes, wird mehr als die Hälfte der Einwohner älter 45 Jahre sein – mit einem wachsenden Anteil an Hochbetagten im Alter über 80 Jahren. In Zahlen: Der Anteil der sehr alten Menschen, der zurzeit bei 1607 Personen liegt, wird bis dahin auf 2400 steigen. Der Anteil der Menschen im Alter von 65 bis 80 Jahren, derzeit 3672 Personen, wird auf einen Wert von 4144 steigen.

Drastisch zurückgehen wird dagegen der Anteil der Menschen im mittleren Lebensalter, von 45 bis 65 Jahren. Von ihnen leben derzeit in Rade 7128 Personen, im Jahr 2040 werden es nur noch 4141 sein. Was die jüngere Bevölkerung angeht, so zeigen die Prognosen sowohl bei Kindern als auch bei jungen Erwachsenen für Radevormwald deutlich nach unten.

Betrachtet man die Entwicklung im gesamten Kreis, so hat sich der Trend des Geburtenanstiegs in den Jahren 2013 bis 2016 nicht fortgesetzt. Die Zahl der Zuzüge ist weiter rückläufig, übersteigt aber die Zahl der Fortzüge noch um 438 Personen. „Erfreulich ist , dass nahezu alle Kommunen einen positiven Wanderungssaldo bei den Altersgruppen der 30- bis 50-Jährigen sowie der unter 18-Jährigen, also den Familien verzeichnen“, erklärt dazu der oberbergische Landrat Jochen Hagt.

Im Jahr 2040 wird sich nach jetzigen Stand die Rangliste der Städte im Kreis anders lesen: Gummersbach und Wiehl bleiben die bevölkerungsreichsten Kommunen – statt Rade folgen dann jedoch Lindlar, Wipperfürth und Waldbröl.

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