Radevormwald "Das macht der Meskendahl"

Radevormwald · Der Beigeordnete Rainer Meskendahl hatte gestern seinen letzten Arbeitstag. Er war seit dem 1. April 1966 bei der Stadt beschäftigt. Ab sofort ist er noch nebenberuflich für die Wirtschaftsförderungsgesellschaft tätig.

 Bürgermeister Dr. Josef Korsten (l.) verabschiedete Rainer Meskendahl (3.v.l.) offiziell in den Ruhestand, (v.l.) Roswitha, Silke und Tanja Meskendahl, Hans Gesenberg und Nachfolger Frank Nipken.

Bürgermeister Dr. Josef Korsten (l.) verabschiedete Rainer Meskendahl (3.v.l.) offiziell in den Ruhestand, (v.l.) Roswitha, Silke und Tanja Meskendahl, Hans Gesenberg und Nachfolger Frank Nipken.

Foto: Nico Hertgen

Im Bürgerhaus hat sich gestern Abend der Beigeordnete Rainer Meskendahl von Wegbegleitern und Freunden aus Politik und Verwaltung in den Ruhestand verabschiedet. Bürgermeister Dr. Josef Korsten überreichte die Entlassungsurkunde. Der 63-Jährige ist Radevormwalder durch und durch. Aufgewachsen in Dahlhausen, besuchte er den Werks-Kindergarten von Hardt Pocorny, die Schule am Raderberg und die Realschule. Danach stieg er als Verwaltungspraktikant bei der Verwaltung ein. Zuletzt war er 15 Jahre Erster Beigeordneter.

Viele politische Termine

"Ich bin bodenständig", beschreibt sich Meskendahl. Hier lebt seine Familie, hier ist er Mitglied des Männergesangvereins Hahnenberg, hier hat er früher für Tuspo Dahlhausen Fußball gespielt. Bei den Hahnenbergern will er jetzt regelmäßig mitsingen, weil bisher die Dienstags-Probe oft politischen Terminen wie Ausschuss- und Fraktionssitzungen zum Opfer fiel.

Sein Arbeitsleben sei geprägt gewesen von dem Satz "Dann macht das der Meskendahl". "Ich bin oft eingesprungen, wenn es brannte", sagt er und bekennt, dass er sich vielleicht auch dadurch, nur pro forma bewerben musste. Stolz ist er auf die einstimmige Wiederwahl als Beigeordneter im Jahr 2005.

Da auch in der Verwaltung der Stress zunimmt, hat er sich im vergangenen Jahr entschlossen, die Stadt zu bitten, ihn aus der bis 2013 laufenden Beigeordnetenzeit zu entlassen. "Zahlreiche Kämmerer in der Region sind oder waren wegen ,Burn-out' außer Gefecht. Deshalb möchte ich kürzertreten", sagt Meskendahl, der noch 15 Monate Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft bleibt.

Von Wuppertal nach Rade geholt

Mit angestoßen hat er unter anderem den Abriss des Felsquellbades mit Neubau des "aqua fun" und die Ausweisung der Gewerbegebiete Mermbach und Ost. "Wir haben zum Beispiel Bö-La, Aurich und Diesing von Wuppertal nach Rade geholt", sagt er. Übernommen habe er vom früheren Stadtdirektor Hans Gesenberg den Gedanken, dass es der Stadt gut geht, "wenn in einem Gewerbegebiet ein Kran steht. Da sehen alle, da baut jemand", sagt Meskendahl und verweist auf den früheren Slogan "Arbeiten im Osten der Stadt, Wohnen im Westen".

Als Niederlage, auch wenn es "Schnee von gestern ist", bezeichnet er den Einstieg von RWE bei den Stadtwerken vor 13 Jahren. "Ich habe vergeblich für die Selbstständigkeit gekämpft, als der Stromverkauf übernommen werden konnte", sagt er. Mit Sorgen betrachtet er die früher florierenden Wupperorte. Dort haben zu seiner Jugendzeit noch jeweils 1000 Leute in den drei Textilbetrieben gearbeitet. "Damals hieß es noch ,wir wohnen in Dahlhausen und nicht in Rade'", erinnert sich der scheidende Beigeordnete, dessen Posten zum 1. April Frank Nipken übernimmt.

(RP)
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