Radevormwald CDU-Spitzenkandidat ganz bürgernah

Radevormwald · Armin Laschet sucht auf dem Radevormwalder Wochenmarkt das Gespräch mit den Bürgern. Der Hauptkonkurrent für Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) bei der Landtagswahl wundert sich über die geringe Polizeipräsenz in Rade.

 Gärtner Heinz Schier im Gespräch mit Armin Laschet gestern Morgen auf dem Wochenmarkt. Der CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 14. Mai gab sich volksnah und ging zielstrebig auf die Menschen zu.

Gärtner Heinz Schier im Gespräch mit Armin Laschet gestern Morgen auf dem Wochenmarkt. Der CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 14. Mai gab sich volksnah und ging zielstrebig auf die Menschen zu.

Foto: jürgen moll

Neugierige Blicke am Infostand der CDU gestern auf dem Wochenmarkt: Noch ist Armin Laschet nicht angekommen. Der CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 14. Mai und Hauptkonkurrent der amtierenden Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) steckt im Stau. Mit 30 Minuten Verspätung parkt der Tourbus auf dem gesperrten Parkstreifen an der Telegrafenstraße. Von dort geht es zu Fuß über die Kaiserstraße Richtung Marktplatz, wo Laschet den Kontakt zu Bürgern und Beschickern des Wochenmarktes sucht. Mit Gärtner Heinz Schnier kommt er sofort ins Gespräch. Unaufgeregt, zuhörend, sympathisch.

Am Stand der CDU wird Laschet freundlich empfangen. Der Polizeibezirksbeamte Klaus Germann begrüßt ihn bergisch direkt: "Endlich mal ein vernünftiger Politiker in Rade", sagt er und reicht ihm die Hand. Laschet lächelt, nimmt gerne eine Tasse Kaffee. Es ist bitterkalt. "Der ist ja braun gebrannt, kommt wohl gerade aus dem Urlaub", meint eine Passantin, die zufällig vorbeiläuft, dann aber doch interessiert stehenbleibt. Kameras werden gezückt. Laschet braucht ein paar Minuten, um anzukommen, wird sofort in viele Gespräche verwickelt.

 Der Polizeibezirksbeamte Klaus Germann (l./hier mit Jürgen Fischer vom Stadtkulturverband) gab sich locker: "Endlich mal ein vernünftiger Politiker", begrüßte er Armin Laschet.

Der Polizeibezirksbeamte Klaus Germann (l./hier mit Jürgen Fischer vom Stadtkulturverband) gab sich locker: "Endlich mal ein vernünftiger Politiker", begrüßte er Armin Laschet.

Foto: rüttgen

Als Germann ihm berichtet, dass nur er und Wolfgang Wagener als Bezirksbeamte der Polizei in Rade tätig sind, runzelt Laschet die Stirn. "Zwei Polizisten decken eine ganze Stadt ab, aber Rade ist ja friedlich", sagt er und schmunzelt. Im Gespräch mit unserer Redaktion betont er später, dass das Thema "innere Sicherheit" vielen Bürgern unter den Nägeln brenne. Gerade die Einbruchskriminalität in ländlichen Regionen ängstige die Menschen. "Zwei Beamten für Rade, das ist nicht viel, dabei brauchen wir dringend eine Grundsubstanz", sagt Laschet und fordert verdachtsunabhängige Kontrollen und weniger bürokratische Aufgaben für die Beamten, die sich wieder ihren ureigensten Aufgaben widmen müssten.

Mittlerweile hat sich eine kleine Menschentraube gebildet. Einige Bürger bleiben interessiert stehen. Laschets Wahlkampfhelfer verteilen kleine Geschenke. "Ich will ihn nur mal kurz sehen", sagt Elisabeth Klein - und schüttelt keine 30 Sekunden später die Hand von Laschet. Der Spitzenkandidat der CDU spricht von einer guten Stimmung im Land. Neben der inneren Sicherheit würden sich die Bürger um die Bildung, den Unterrichtsausfall und die Inklusion sorgen.

Ein Rader fragt konkret nach, warum es sieben Jahre nach dem Loveparade-Unglück in Duisburg doch noch einen Untersuchungsausschuss geben soll. Und ein anderer meint: "Das könnte also unser nächster Ministerpräsident werden." Er sei gezielt zum Markt gekommen, um Laschet aus der Nähe zu erleben. "Ich wollte ihn einfach mal sehen. Das er sich so bürgernah zeigt, finde ich gut", sagt er. Und verrät lachend, dass er sich Armin Laschet größer vorgestellt habe.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Dietmar Busch findet es gut, wenn sich bekannte Politiker auch in den Kleinstädten zeigen. "Das ist auch für Rade ein gutes und wichtiges Zeichen", sagt er. In der heutigen Zeit sei Bürgernähe entscheidend, denn die Stimmung hat sich nach Meinung von Busch in den vergangenen Monaten gewandelt. "Politik ist wieder wichtiger geworden, die Verdrossenheit wird weniger", sagt er. Das Interesse an Politik wachse wieder, das spüre er bei vielen Gesprächen mit den Bürgern.

Nach knapp einer Stunde muss Laschet weiter. Remscheid ruft.

(RP)
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