Landtagswahl in Radevormwald CDU setzt sich in Rade klar durch

Radevormwald · Die Sieger des Abends in der Bergstadt sind Jens-Peter Nettekoven und die Grünen. Bester Laune bei der Wahlparty waren Dejan Vujinovic (CDU-Fraktionsvorsitzender) und Gerd Uellenberg (CDU-Stadtverbandsvorsitzender).

 David Schichel (Die Grünen) mit Lebensgefährtin Daniela Kamps. Bündnis 90/Die Grünen erreichte auch in der Bergstadt ein sehr gutes Ergebnis.

David Schichel (Die Grünen) mit Lebensgefährtin Daniela Kamps. Bündnis 90/Die Grünen erreichte auch in der Bergstadt ein sehr gutes Ergebnis.

Foto: Jürgen Moll

Natürlich ist Dietmar Stark, Fraktionsvorsitzender der SPD, enttäuscht über das Wahlergebnis. Niemals hätte er damit gerechnet, dass auf Landesebene CDU und SPD so weit auseinanderliegen. „Man muss erkennen, dass die CDU in den vergangenen Tagen noch kräftig aufgeholt hat“, sagt er. Dennoch habe die Landes-SPD das erste Ziel der Wahl erreicht und die bisherige Landesregierung mit CDU und FDP abgewählt.

Einen Glückwunsch richtete Stark an Jens-Peter Nettekoven (CDU), der sich in Radevormwald klar gegen seinen Kontrahenten Sven Wolf (SPD) durchsetzte – und zwar mit 42 zu 27,4 Prozent. „Ich finde es schade, dass Wolf so abgestraft wurde, obwohl er einen so engagierten Wahlkampf auch mit vielen Terminen in Radevormwald geführt hat“, sagt Stark. Er habe sich dermaßen ins Zeug gelegt, „da hätte er ein besseres Ergebnis verdient gehabt“, meint Stark.

Bester Laune bei der Wahlparty waren Dejan Vujinovic (CDU-Fraktionsvorsitzender) und Gerd Uellenberg (CDU-Stadtverbandsvorsitzender). „Hendrik Wüst hat einen deutlichen Vorsprung und einen klaren Regierungsauftrag, während die SPD ihr schlechtestes Ergebnis eingefahren hat“, sagt Vujinovic. Uellenberg hatte mit einem guten Ergebnis gerechnet, „aber dass es jetzt so gut ist, ist eine positive Überraschung“, sagt er. Die CDU sei im Land die mit Abstand stärkste Kraft. „Der Wähler will schwarz-grün“, sagt er.

Fast schon ungläubig blickte Elisabeth Pech-Büttner, die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, auf die Ergebnisse: „Die Zettel wurden immer grüner“, sagt sie und lacht. Sie sei positiv überrascht. Sie habe den Eindruck, dass sich die gute Politik der Grünen auf Bundesebene aufs Land ausgewirkt hat. „An den Themen der Grünen kommt niemand mehr vorbei“, sagt sie. Weg von Gas und Öl hin zu erneuerbaren Energien – das sei das Credo seit 30 Jahren, seitdem sie grün wähle. „Und jetzt scheint das endlich auch bei vielen Menschen angekommen zu sein. Deshalb werden wir am Ball bleiben und weiter für diese Themen kämpfen“, kündigt Elisabeth Pech-Büttner an.

Riesige Enttäuschung bei Rafael Krauskopf, Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes. „Ich habe damit gerechnet, dass wir Stimmen verlieren, aber nicht so stark“, sagt er. Persönliches Minimalziel seien acht Prozent gewesen. Nach 14,1 bei der Landtagswahl 2017 nun nur noch 6,1 – das Ergebnis in Rade ist damit mehr als halbiert. Bei Gesprächen auf dem Wochenmarkt habe er sehr oft gehört, dass die Menschen unzufrieden mit der Schulpolitik sind. „Da ist in der Tat einiges unglücklich gelaufen, dafür sind wir abgestraft worden“, glaubt Krauskopf. Jetzt gelte es, junge Menschen zu mobilisieren, sie für Politik und die FDP zu interessieren. Dafür müssten die Liberalen ein Konzept erarbeiten.

Der AfD-Ratsfraktionsvorsitzende Udo Schäfer betrachtet das Ergebnis in Oberberg und Radevormwald eher nüchtern und wenig emotional. „Wir sind zufrieden damit, damit können wir leben – darauf können wir aufbauen“, sagt er. Landesweit sei das Ergebnis aber schon eine Enttäuschung. „Wir jubeln nicht, aber wir sind etabliert“, sagt Schäfer.

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