Politik in Radevormwald CDU sorgt sich um Städtepartnerschaften

Radevormwald · Die Stadtverwaltung soll im Fachausschuss am 8. März einen aktuellen Sachstandsbericht geben. Zu Nowy Targ und Châteaubriant existieren seit Jahrzehnten zahlreiche kulturelle, gesellschaftliche sowie private Beziehungen.

 2015 wurde ein neues Schild für die Partnerstädte montiert: Radevormwald, Nowy Targ und Châteaubriant mit Erni Huckenbeck, Helmut Stoffel und Margarethe Waciawiec (v.l.).

2015 wurde ein neues Schild für die Partnerstädte montiert: Radevormwald, Nowy Targ und Châteaubriant mit Erni Huckenbeck, Helmut Stoffel und Margarethe Waciawiec (v.l.).

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Dejan Vujinovic, der Fraktionsvorsitzende der CDU, macht sich große Sorgen um die Städtepartnerschaften, die die Bergstadt seit Jahrzehnten mit Nowy Targ (Polen) und Châteaubriant (Frankreich) pflegt. Für die nächste Sitzung des Ausschusses für Kultur, Tourismus und Verkehr, der für den 8. März terminiert ist, haben die Christdemokraten deshalb einen Antrag bei der Stadt eingereicht, damit die Verwaltung über den aktuellen Stand der städtepartnerschaftlichen Beziehungen berichtet.

Zu beiden Städten existieren seit Jahrzehnten zahlreiche kulturelle, gesellschaftliche sowie private Beziehungen. Dieser Austausch und die zahlreichen persönlichen Begegnungen machen eine Städtepartnerschaft aus, heißt es in dem Antrag der CDU. „Aber wir sehen die Gefahr, dass die Städtepartnerschaften kaputt gehen“, sagt Vujinovic. Ihm gehe das persönlich sehr nahe, denn seit seinem 15. Lebensjahr sei kaum ein Jahr vergangenen, in dem er nicht seine Freunde in Châteaubriant besucht habe.

Jedoch habe es in der Vergangenheit gleich mehrere traurige Nachrichten aus den Partnerstädten gegeben: „Durch den Tod von Monique Bigot und Marek Fryzlewicz haben wir sowohl auf der französischen als auch auf der polnischen Seite zwei Motoren der städtepartnerschaftlichen Beziehungen verloren. Bedauerlicherweise sind dadurch und durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Beziehungen zu den beiden Städten ins Stocken geraten“, konstatiert der CDU-Fraktionsvorsitzende.

Gerade vor dem Hintergrund des diesjährigen 40.-jährigen Bestehens der Partnerschaft mit Châteaubriant bitte die Fraktion die Verwaltung um einen aktuellen Sachstandsbericht über die Städtepartnerschaften. Denn nach Ansicht von Vujinovic müsse sich die Form dieser Partnerschaften verändern. „Wir müssen andere Impulse setzen“, schlägt er vor. Die Welt habe sich verändert, das müsse sich auch auf die Partnerschaften auswirken. Deshalb möchte die CDU von der Verwaltung erfahren, wie sie die Situation einschätzt und wie sie sich die Zukunft der Städtepartnerschaften vorstellt.

Ein „Weiter so“ wie bislang sei keine Alternative. Regelmäßige Reisen hin und her machten keinen Sinn. Vujinovic hofft, dass sich in Zukunft auch wieder Schüler aus den Städten gegenseitig besuchen oder ein Jugendaustausch ins Leben gerufen wird. „Wir wollen das gerne wiederbeleben“, sagt er. Die Kultur eines Austauschs sei wichtig. Europäische Freundschaft lebe auch von kulturellen Verbindungen.

Dejan Vujinovic ist es wichtig, dass das Thema politisch unabhängig, also auch nicht parteipolitisch betrachtet wird. Er hoffe auf einen Konsens aller Fraktionen in Radevomwald. Und er sei froh, dass im Ausschuss am 8. März auch Erni Huckenbeck sitze – als Sachkundige Bürgerin – aber auch als Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Radevormwald-Châteaubriant.

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