Radevormwald Bunte Wollfäden und entspannte Mienen

Radevormwald · So ganz neu waren die Gesichter gestern nicht in der kleinen fröhlichen Runde im Café des Wülfingmuseums in Dahlerau. Die zehn Frauen, alle schon etwas geübt in der "Spinnerei", zeigten sich froh gelaunt. Vor ihnen standen die unterschiedlichsten kleinen "Holzmaschinen", Spinnräder moderner Bauweise und Ausführungen.

 Für Ulla Schudack, Sara Beinghaus, Sandra Krüssel und Brigitte Errenst (v. l.) ist das Spinnen mehr als nur ein Hobby.

Für Ulla Schudack, Sara Beinghaus, Sandra Krüssel und Brigitte Errenst (v. l.) ist das Spinnen mehr als nur ein Hobby.

Foto: Jürgen Moll

"An diesem Spinnrad habe ich technisch mitwirken können", erzählte Brigitte Errenst aus der Beyenburger Spinngruppe. Sie zeigte die Technik des "Majacraft-Rades" mit dem "Wirtel". Letztgenanntes Utensil sorge dafür, die Schnelligkeit des Rades korrigieren zu können. "Ich habe hier fünf Übersetzungen für das Tempo. Gerne nenne ich sich auch Gänge. So spinne ich gerade im vierten Gang", scherzte die Expertin, die sich seit mehr als zwölf Jahren der Handarbeitskunst widmet und schon viele Anfängerinnen in die Kunst des Spinnens eingewiesen hat.

Zum 24. Mitmach-Spinntag kamen gestern zwar keine Neulinge, dafür aber auswärtige Spinnerinnen. Sandra Krüssel war mit ihrer Mutter Hildegard Catzkowski aus Bochum gekommen. Während die Tochter es sich hinter ihrem Reise-Spinnrad gemütlich machte, beschäftigte sich die Mutter mit Trockenfilzen. "Wir ergänzen uns prima", so Hildegard Catzkowski. Die beiden Frauen planen, auf verschiedene Adventsmärkten einen Stand mit ihren Werken anzubieten. "Dazu muss ich noch viel Wolle verarbeiten", so die Tochter. Ihr Anliegen bei ihrem Hobby sei es, die heimischen Schäfer durch ihren Wollkauf zu unterstützen. Ähnliche denkt auch Susanne Engel. "Ich reise gerne im Sommer nach Norddeutschland. Dann besorge ich mir die Wolle von den Deichschafen und helfe, die Wolle zu reinigen und gleich zu färben", erzählt sie. Aus der gesponnen Wolle fertige sie feinste Strickwaren für den Eigenverbrauch. "Es ist einfach ein großartiges Gefühl, den Weg der Wolle, vom Schaf zum fertigen Pullover, erleben zu können", so die Hobby-Spinnerin stolz.

Am kommenden Sonntag, 19. November, öffnet die Beyenburger Strickgruppe erneut im Wülfingmuseum ihre Runde. Von 13 bis 16.30 Uhr klappern dann wieder die Nadeln. Geübte Strickerinnen, aber auch Anfängerinnen sind herzlich willkommen.

(sig)
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