Bürgerverein für die Wupperorte in Radevormwald Gemeinsam gegen die Dreck-Ecken
Wupperorte · Generationenübergreifend sammelten etwa 50 Wupperaner am Wochenende Müll auf. Die Aktion führte nicht nur zu einem ordentlicheren Erscheinungsbild der Wupperorte, sondern förderte auch das Kennenlernen und die Gemeinschaft.
Etwa 50 Freiwillige folgten am Samstag dem Aufruf des Bürgervereins für die Wupperorte und beteiligten sich – in bunt zusammengestellten Gruppen – am großen Frühjahrsputz im Quartier. Die Aktion führte nicht nur zu einem ordentlicheren Erscheinungsbild der Wupperorte, sondern förderte auch das Kennenlernen und die Gemeinschaft. Denn wer mit wem welche Straßenzüge aufräumte, entschieden im Vorfeld die beiden Koordinatorinnen Monika Zierden und Regina Übel. „Wir sind vorher die Anmeldeliste durchgegangen und haben geschaut, wer mit wem gut passen würde“, schilderte Zierden das Prozedere nach getaner Arbeit.
Dabei entstand auch die eher ungewöhnliche Paarung zwischen Anke Schröder und Fabian Busch. Sie, 68 Jahre jung, „alte Dahlhauserin“, wie sie selbst sagte, lebt mittlerweile seit vielen Jahren in Radevormwald und beteiligte sich jetzt zum zweiten Mal an der Aufräumaktion in ihrer alten Heimat. Er, 19 Jahre jung, und in den Wupperorten verwurzelt, machte erstmalig mit. „Wir kannten uns vorher nicht, haben uns kurz gegenseitig vorgestellt und sind dann losgezogen“, beschrieb Schröder die erste Begegnung. Für Fabian war es eine gute Erfahrung. „Ich fand es cool, mit älteren Menschen in Kontakt zu kommen.“ Während der Aktion habe er viel aus der Kindheit und Jugend von Anke Schröder erfahren, „wie es damals in den Wupperorten aussah und wie es sich verändert hat.“
Auch Schröder fand die zufällige Zusammensetzung der Gruppen gelungen. „Mir hat es auch viel Spaß gemacht, auch mal mit jüngeren Menschen in Kontakt zu kommen. Das passiert ja sonst nicht so häufig“, sagte sie. Am Siedlungs- und Schröderweg waren beide unterwegs. „Der Siedlungsweg war recht sauber, aber am Schröderweg haben wir einiges gefunden“, berichtete Fabian. Alte Einkaufsbeutel aus Leinen und leere Jägermeisterflaschen habe er rund um die Bushaltestelle gesammelt. „Wir haben auch jede Menge Dosen mit Pfand gefunden“, wunderte sich Schröder. „Die Leute scheinen das Pfand nicht nötig zu haben.“
Vereinschef Marcus Riese und Koordinatorin Monika Zierden aber stellen einen grundsätzlichen Rückgang des Müllaufkommens fest. „Es wird von Jahr zu Jahr weniger“, freute sich etwa Riese. Die Aktion trage wohl Früchte, die Menschen würden nicht mehr so arglos wie früher ihren Müll auf die Straße werfen. „Einige räumen den Müll auf der Straße aber auch ganzjährig dann weg“, will Riese gemerkt haben.
Klassische Dreck-Ecken gebe es im Ort dennoch. „Das ist vor allem an der Landstraße nach Herkingrade, an den Parkbuchten dort liegt immer viel Müll. Oder eben um die Mülleimer der Bushaltestellen.“ Für den Verein, der den Helfern nach getaner Arbeit noch ein Grillwürstchen am neuen Bürgerhaus spendierte, sei die diesjährige Aktion ein großer Erfolg gewesen.