Radevormwald Bürgermeister Mans kritisiert Realschulleiter Grünewald

Radevormwald · Mit einem Brief, datiert vom 1. Dezember, der den Fraktionen im Stadtrat zugegangen ist und der unserer Redaktion vorliegt, hat sich Bürgermeister Johannes Mans an Realschulleiter Ralf Grünewald gewandt, mit dem Ziel, das für morgen vorgesehene Schulfest als Tag der offenen Tür zu verhindern. Johannes Mans fordert den Schulleiter in dem Brief auf, "diese Veranstaltung auf einen Zeitraum nach der Anmeldefrist für die Sekundarschule/Theodor-Heuss-Gymnasium zu verlegen". Auf Anfrage unserer Redaktion erklärte Grünewald gestern, dass das Schulfest als Tag der offenen Tür nach drei Projekttagen von Mittwoch bis heute morgen ab 9.30 Uhr stattfinden wird. Nach Rücksprache mit der Bezirksregierung dürfe er keine weiteren Auskünfte geben. Die Bezirksregierung wolle aber der Stadt mit einem Brief auf die Vorwürfe antworten.

In dem Brief an den Leiter der Realschule nimmt der Bürgermeister Bezug auf die Einladung der Schule. Darin heißt es, "für den Fall, dass die Sekundarschule im Schuljahr 2016/17 erneut nicht an den Start geht, möchten wir uns als verlässliche Alternative für den zukünftigen Schulbesuch ihres Kindes vorstellen". Vorangestellt ist, dass man sich der schulpolitischen Entwicklung nicht entgegen stellen wolle.

Der Bürgermeister sieht in dem Brief den Versuch, "intensiv für die Realschule zu werben und damit unser Bemühen der Werbung und Umsetzung für die Schulform der Sekundarschule zu torpedieren". Stadtrat und Schulausschuss hatten sich in diesem Jahr mehrfach mit sehr großer Mehrheit für die Einrichtung einer Sekundarschule ausgesprochen.

Mans wirft Grünewald vor, die Gründung in Frage zu stellen und durch den Hinweis auf das Scheitern aus dem vergangenen Jahr "die Emotionen so zu kanalisieren, dass Eltern und Kinder zutiefst verunsichert werden". Dabei bezieht sich der Bürgermeister auf eine Rückkoppelung mit den einzelnen Fraktionen. "Dabei wird mir noch einmal deutlich, dass Sie mit dieser Maßnahme gezielt unser Werben für die Sekundarschule unterlaufen, und gerade der Hinweis auf das vorhergehende Scheitern weckt die Erinnerung und suggeriert bei den Eltern, dass es durchaus eine Alternative zur Sekundarschule geben kann."

Der Bürgermeister gibt dem Realschulleiter zu bedenken, dass die politischen Entscheidungen zur Einrichtung einer Sekundarschule damit gefallen sind. "Ich erwarte von den Schulleitern eine loyale Grundhaltung gegenüber den Beschlüssen und hoffe auf Ihr Einsehen in dieser Angelegenheit", heißt es weiter.

(RP)
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