Bürger hakt im Stadtrat nach Fragen zur Ritter-von-Halt-Straße

Radevormwald · Ritter von Halt war ein nationalsozialistischer Sportfunktionär und unter anderem daran beteiligt, dass die jüdische Hochspringerin Gretel Bergmann nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen konnte.

 Einmündung der Ritter-von-Halt- in die Carl-Diem-Straße.

Einmündung der Ritter-von-Halt- in die Carl-Diem-Straße.

Foto: Ja/Dörner, Hans (hdo)

Bürger Bernd Schlüter nutzte die Einwohnerfragestunde in der Ratssitzung am Dienstag, um sich zu dem Vorhaben zu erkundigen, die Ritter-von-Halt-Straße umzubenennen. Der Bergische Geschichtsverein (BGV) unter der Leitung von Hans Golombek, der für die SPD-Fraktion im Stadtrat sitzt, will sich für die Umbenennung der Straße einsetzen.

Ritter von Halt war ein nationalsozialistischer Sportfunktionär und unter anderem daran beteiligt, dass die jüdische Hochspringerin Gretel Bergmann nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen konnte. Der BGV plädiert deswegen dafür, die Straße nach der Sportlerin zu benennen.

Anwohner wie Bernd Schlüter haben Bedenken, dass die Umbenennung mit hohen Kosten und einem bürokratischen Aufwand verbunden seien wird. Der Radevormwalder richtete sich deswegen direkt an Bürgermeister Johannes Mans. „Wie stehen Sie zu dem Vorhaben unter dem Aspekt der Zumutbarkeit für die Anwohner im Verhältnis zum ideologischen Gewinn unter Berücksichtigung alternativer Möglichkeiten zur Umbenennung der Straße?“ Schlüter interessiert sich außerdem dafür, wie die Kosten bei einer Umbenennung der Ritter-von-Halt-Straße zwischen der Stadt und den Anwohner aufgeteilt würden.

„Die Namensgebung der Straße ist bedauerlich. Wir befassen uns im Moment mit den Auswirkungen, die eine Umbenennung mit sich bringen würde“, sagte Johannes Mans. Er hat das Ordnungsamt damit beauftragt, eine Vergleichssituation aus anderen Kommunen heranzuziehen, um die Kosten einer Umbenennung einschätzen zu können. „Wir arbeiten das intern aus und können die Situation zu diesem Zeitpunkt nicht abschließend beurteilen. Einen Teil der Kosten kann die Stadtverwaltung sicherlich leisten, aber es werden auch Kosten auf die Bürger zukommen“, sagte der Bürgermeister.

(trei)
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