Schmutzfinken in Radevormwald Beschwerden über Müll reißen nicht ab

Radevormwald · Ob an der Ortsdurchfahrt oder den Außenbereichen – es gibt zahlreiche Meldungen über den Abfall der Stadt.

 Auf dem Gelände des Luftsportclubs wird regelmäßig Unerwünschtes abgeladen – aktuell diese Kunststoffsäcke.

Auf dem Gelände des Luftsportclubs wird regelmäßig Unerwünschtes abgeladen – aktuell diese Kunststoffsäcke.

Foto: Lutz Aldermall/Lutz Aldermann

Wenn Bürger sich bei der Verwaltung beschweren, dann steht ein Thema stets oben auf der Liste: Müll. Und auch bei der BM melden sich regelmäßig Leser und beklagen sich über den Abfall, der an vielen Stellen der Stadt herumliegt.

So ärgert sich Leser Peter Kürbi über den Müll auf den Grünstreifen entlang der Bundesstraße 229. „Welchen Eindruck sollen denn Leute bekommen, die durch unsere Stadt fahren?“, fragt der Bürger. Besonders schlimm sei es auf dem Abschnitt zwischen dem Lidl-Markt und dem McDonalds-Restaurant. Bei der Stadt habe man ihm mitgeteilt, für die Bundesstraße sei der Landesbetrieb Straßen.NRW zuständig.

Auch außerhalb des Stadtgebietes sind Müllsünder unterwegs. Lutz Aldermann, Vorsitzender des Luftsportclubs Radevormwald (LSR), meldet aktuell, dass das Gelände wieder einmal Ziel von unbekannten Schmutzfinken geworden ist. „Besonders betroffen ist die Einfahrt an der K11 bei Hönde, die aber nicht zum Modellfluggelände gehört. Dort wurden heute Morgen wieder an die zehn Kunststoffsäcke mit Gartenabfällen gefunden“, berichtet Aldermann. Noch dreister verhielt sich ein „Entsorger“ am vergangenen Samstag. Auf dem Parkplatz der Modellflieger stellte er mehrere Eimer und Kanister mit alter Farbe, Holzschutz und Isolierstoffen ab.

In diesem Fall gibt es zumindest eine kleine Spur zum Verursacher. Ein dunkler Pkw-Kombi sei gesehen worden, berichtet Lutz Aldermann. Der Verein will nun die Polizei einschalten. Von solchen gelegentlichen Hinweisen abgesehen sei es schwer, die Müllsünder zu ertappen, räumt Jochen Knorz, Leiter des Ordnungsamtes ein. „In manchen Fällen ist es uns allerdings gelungen.“ Dann droht den Ertappten meist eine Geldbuße, die unter Umständen auch vierstellig ausfallen kann. Und er betont: „Gegen den Abfall an der B 229 können wir wenig unternehmen.“ Der Landesbetrieb hält sich bei seinem Reinigungs-Turnus an den Leistungskatalog des Bundes. „Grundsätzlich reinigen wir die Fahrbahnstreifen einmal im Jahr“, sagt Sabrina Kieback, regionale Sprecherin von Straßen.NRW.

Vor einigen Jahren kam es in der Stadt regelmäßig zu Bürgeraktionen wie „Rade räumt auf“, doch scheint der Elan inzwischen zu fehlen. Eine solche Aktion im Kleinformat meldet nun ein Bürger auf Facebook. Er habe Flaschen und andere Hinterlassenschaften in der Parkanlage am Kollenberg beseitigt. Dort treffen sich häufig Gruppen, um zu feiern und zu trinken. Dabei kommt es auch zu Vandalismus – so wurden Tafeln vom dortigen Ehrenmal abgerissen, inzwischen aber wieder ersetzt (unsere Zeitung berichtete).

 Die Grünstreifen der B 229 verkommen zur Abfallhalde.

Die Grünstreifen der B 229 verkommen zur Abfallhalde.

Foto: Stefan Gilsbach

So ärgerlich beispielsweise der Müll an der Ortsdurchfahrt sein mag: Der Landesbetrieb rät Bürgern davon ab, eigenhändig die Fahrbahnstreifen der B 229 zu säubern. „Das ist zu gefährlich“, warnt Sprecherin Sabrina Kieback.

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