Fischzucht in der Wupper Streit um eine neue Fischaufzuchtanlage

Beyenburg/Radevormwald · An der Debatte um das Artenschutzprojekt beteiligt sich auch ein prominenter Bewohner von Beyenburg.

 Seit Herbst 2011 gibt es die Fischtreppe in Beyenburg.

Seit Herbst 2011 gibt es die Fischtreppe in Beyenburg.

Foto: Wupperverband

Ein Jahr ist es her, da setzten Mitglieder des Bergischen Fischereivereins (BFV) in der Wupper nahe Beyenburg etwa 8000 Lachse aus. Die einst heimischen Fische erobern sich nach und nach die Wupper als Lebensraum zurück, und der Verein, in deren Vorstand auch Naturfreunde aus Radevormwald aktiv sind, darunter der Vorsitzende Andreas Karl, fördert dieses Vorhaben nach Kräften.

Doch nun droht dem BFV eine Schlappe. Die Pläne für eine große Fischaufzuchtanlage am Wupperufer in Beyenburg stößt auf Widerstand der Einwohner. Entstehen soll sie unterhalb des Fischaufstiegs am Beyenburger Stausee. Ein solcher Bau, der wie eine landwirtschaftlches Nutzgebäude aussehen würde, zerstöre den viel gerühmten Blick auf den malerischen Ort mit seiner spätgotischen Klosterkirche, finden viele Beyenburger.

Bei einer Bürgerversammlung, die vor einigen Tagen im evangelischen Gemeindehaus der Ortschaft stattfand, äußerten sich die Bürger laut Medienberichten sehr kritisch zu dem Vorhaben. Man habe selber Unsummen für den Denkmalschutz ausgegeben, hieß es, um nun eine zehn Mal 35 Meter große Halle vor die Nase gesetzt zu bekommen.

 Auch Schauspieler Harald Krassnitzer nahm an einer Bürgerversammlung teil.

Auch Schauspieler Harald Krassnitzer nahm an einer Bürgerversammlung teil.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Prominente Unterstützung bekommen die Gegner der Anlage – zumindest in der aktuellen Planungsvariante – von Harald Krassnitzer. Der bekannte Schauspieler (“Der Bergdoktor“, „Tatort“) lebt in Beyenburg und nahm ebenfalls an der erwähnten Bürgerversammlung teil. Allerdings stellt sich Krassnitzer laut WDR nicht gegen das Artenschutzprojekt an sich. Bruder Dirk Wasserfuhr aus dem Beyenburger Kloster spricht sich ebenfalls gegen die aktuellen Hallenpläne aus.

Helmut Wuttke, zweiter Vorsitzender des Bergischen Fischereivereins und selber Einwohner von Beyenburg, hegt noch die Hoffnung, dass es vielleicht einen Kompromiss geben kann. „Natürlich haben wir uns Gedanken darüber gemacht, wie eine solche Halle so gestaltet werden kann, dass sie nicht als Fremdkörper wirkt“, sagt er. Die Befürchtung vieler Beyenburger, dass die Anlage den Blick auf das Ensemble des Ortes verschandeln könnte, sind seiner Meinung nach übertrieben. „Vielleicht machen sich manche Einwohner Sorgen, dass mit der Halle auch andere Gebäude am Flussufer entstehen könnten“, vermutet er. Das fragliche Grundstück liegt bereits auf dem Gelände der Stadt Ennepetal.

Das Grundstück selber ist Eigentum des Wupperverbandes. Und die Proteste der Einwohner haben Eindruck gemacht. „Das ist ein sensibler Bereich“, sagt Verbandssprecherin Susanne Fischer. Ein solches Projekt gegen den Willen der Anwohner zu verwirklichen, sei in den Augen des Wupperverbandes problematisch. „Der nächste Schritt ist nun, dass die Beteiligten noch einmal ins Gespräch kommen und eine Lösung suchen“, erklärt sie. Das könne ein alternativer Standort sein oder eine Änderung der Pläne. „Wir vom Wupperverband haben den Eindruck, dass es primär um die Optik geht und nicht um den Artenschutz an sich.“

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