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Radevormwald Bewohner könnte Brand in Übergangswohnheim verursacht haben

Radevormwald · Ein Großaufgebot an Feuerwehr und Rettungsdienst rückte am Samstag um 7.54 Uhr in ein Übergangswohnheim Am Gaswerk aus. Dort hat möglicherweise ein alkoholisierter 28-jähriger Bewohner in einer Wohnung ein Feuer verursacht.

Ein Feuerwehrmann mit Atemschutz und schwerem Gerät auf dem Dach des Übergangswohnheims: Als die Einsatzkräfte Samstagmorgen eintrafen, hatten sich die Flammen schon durch den Dachstuhl ausgebreitet.

Ein Feuerwehrmann mit Atemschutz und schwerem Gerät auf dem Dach des Übergangswohnheims: Als die Einsatzkräfte Samstagmorgen eintrafen, hatten sich die Flammen schon durch den Dachstuhl ausgebreitet.

Foto: wolfgang scholl

Großeinsatz für Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei am Samstagmorgen: Der Alarm ging um 7.54 Uhr bei der Leitstelle ein. Die Einsatzkräfte rückten zum Übergangswohnheim in der Straße Am Gaswerk aus. Das Feuer loderte lichterloh in einer Wohnung im ersten Obergeschoss des Gebäudes, in dem sich zum Zeitpunkt des Brandes in vier Wohnungen 23 Personen, darunter fünf Kinder im Alter zwischen zwei und 16 Jahren, aufhielten. Die Flammen schlugen bereits aus dem Dachstuhl heraus.

"Die meisten Bewohner hatten sich schon ins Freie gerettet", berichtete Feuerwehrchef Wilfried Fischer. Zwei Personen wurden über eine tragbare Leiter gerettet, vier weitere über die Fenster im Erdgeschoss. Eine Person sprang aus dem ersten Obergeschoss etwa drei Meter tief auf eine ans Haus angrenzende Böschung. Durch das Feuer verletzten sich nach Angaben von Fischer drei Personen: eine kam mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus, die beiden anderen erlitten wenig kritische Frakturen an Unterarm und Sprunggelenk und wurden ins Sana Krankenhaus Radevormwald gebracht.

Die Polizei teilte am frühen Samstagnachmittag mit, dass möglicherweise ein alkoholisierter 28-jähriger Bewohner der Unterkunft als Verursacher für den Brand in Frage kommt. Das Feuer soll in einem Wohnbereich ausgebrochen sein. Er wurde vorläufig festgenommen und vernommen. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen.

Die Ermittlungen dauern an, weil auch die Kriminalpolizei das Gebäude bislang wegen der Rauchgase noch nicht betreten durfte. "Aus gesundheitlichen Gründen, das haben wir so mit der Feuerwehr abgesprochen", bestätigte gestern Dieter Baumhof von der Kripo des Oberbergischen Kreises. Er geht davon aus, dass die Brandermittler frühestens heute Morgen erstmals den Brandort betreten dürfen und der Ursache für das Feuer auf den Grund gehen können. Mit ersten Ergebnissen rechnet er nicht vor heute Nachmittag oder morgen.

Die Feuerwehr hatte den Brand nach 90 Minuten gelöscht - mit schwerem Gerät und Atemschutz. Nachdem alle Bewohner gerettet waren, wurden sie in die nahegelegene Hauptfeuerwache an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße gebracht. Dort kümmerte sich ein Großaufgebot an Rettungskräften um die Betreuung und Verpflegung. "Hier mussten vor allem die Verletzungen dokumentiert werden", berichtete der Leitende Notarzt Stefan Beine. Schwierig sei die Situation vor Ort deshalb gewesen, weil niemand wusste, wie viel Rauchgase die Bewohner eingeatmet hatten. Da massive Rauchgasvergiftungen mit möglichen neurologischen Schäden zu befürchten gewesen seien, kam ein Spezialgerät zum Einsatz: Mit ihm nahmen Beine und seine Kollegen allen Bewohnern Blut ab, um anhand von Referenzwerten festzustellen, wie viel Rauchgas (CO) in den Körper gelangt war. Die hohe Zahl an Patienten führte dazu, dass es bis 10 Uhr dauerte, ehe alle untersucht waren. "Das war alles hervorragend organisiert", lobte Beine das professionelle Vorgehen aller Beteiligten. Nur bei einem Bewohner wurde ein mäßig erhöhter CO-Wert im Blut festgestellt.

Hauptkommissar Falko Steinhauer, Einsatzleiter der Polizei, teilte mit, dass es bei den ersten Ermittlungen sehr schnell Hinweise auf einen Bewohner gegeben habe, der für das Feuer verantwortlich sein soll. "Wir haben den mutmaßlichen Täter gefasst und werden die übrigen Bewohner jetzt auch noch weiter befragen", sagte er. Ob der Mann vorsätzlich gehandelt habe, könne er noch nicht sagen.

(RP)
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