Radevormwald Betrunken und ohne Führerschein unterwegs

Radevormwald · Eingeschüchtert und zitternd saß jetzt ein 51-jähriger Radevormwalder im Amtsgericht in Wipperfürth. Verantworten musste er sich wegen Autofahrens ohne gültige Fahrerlaubnis und unter Alkoholeinfluss.

Trotz der 15 Jahre, die der in Russland geborene mit deutscher Staatsangehörigkeit in Deutschland lebt, forderte er die Anwesenheit einer Übersetzerin. "Aus Angst, etwas falsch zu verstehen", sagte die Dolmetscherin und übersetzte damit eine Äußerung des Mannes. Doch auch die Übersetzung und mehrfaches Nachfragen des Richters trugen nicht dazu bei, den Sachverhalt zu klären.

Der Angeklagte konnte weder erklären, woher er kam, noch wohin er wollte, als ihn die Polizei an einem Vormittag im Februar mit seinem Honda auf der Kreisstraße bei Hönde stoppte. Die Blutprobe ergab 1,52 Promille. Zudem war der Radevormwalder ohne Führerschein unterwegs. Der war ihm bereits drei Wochen früher entzogen worden — damals mit 2,95 Promille am Steuer.

Der Grund für den Alkoholkonsum des Familienvaters blieb für Richter und Staatsanwalt ebenfalls ungeklärt. Für die erste Tat wurde der Radevormwalder zu 1400 Euro Geldstrafe und neun Monaten Fahrverbot verurteilt. Nun kamen noch mal 200 Euro und 15 Monate Führerscheinentzug hinzu. Zudem kommen die Kosten des Verfahrens, der Dolmetscherin und des Gutachtens auf den vor kurzem noch in einer Produktionsfirma beschäftigen Arbeitslosen zu.

"Jemanden, der sich so verantwortungslos verhält, darf man längere Zeit nicht in den Straßenverkehr lassen", sagte der Richter und begründete damit sein Urteil.

(heka)
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