Straßenverkehr in Radevormwald Beschwerden über Motorradlärm nehmen zu

Radevormwald · Der Biker-Verkehr im Stadtgebiet sei in den vergangenen Tagen deutlich stärker geworden, bestätigen die örtlichen Behörden. Nicht nur der Lärm regt viele Anwohner auf, auch der teilweise gefährliche Fahrstil mancher Motorradfahrer stößt auf Kritik.

 Motorradfahrer genießen wieder das Frühlingswetter. Doch nicht alle Anwohner finden das gut.

Motorradfahrer genießen wieder das Frühlingswetter. Doch nicht alle Anwohner finden das gut.

Foto: Broer

Die Beschwerden über Motorradlärm reißen auch im Stadtgebiet von Radevormwald nicht ab. In den sozialen Netzwerken häufen sich gerade in den vergangenen Tagen die Klagen über das große Aufkommen der Zweiradfahrer, gerade auch in den Wupperorten. Die Rede ist von einer „Rennstrecke“, manche Kommentatoren erklärten, man könne sich nur noch mit Ohrstöpseln draußen aufhalten.

„Der Verkehr der Motorradfahrer hat definitiv stark zugenommen“, erklärt Jochen Knorz, der Leiter des Radevormwalder Ordnungsamtes. Auch am vergangenen Wochenende waren die Mitarbeiter der Behörde wegen der Biker wieder unterwegs – weniger wegen des Lärms, sondern nicht zuletzt, weil manche Zweiradfreunde an den Treffpunkten nicht die nötigen Abstandsregeln gegen die Verbreitung des Corona-Virus einhalten. Auch dieses Mal, so berichtet Knorz, habe die Behörde verschiedentlich eingreifen müssen.

Kritik an den Zuständen erreicht auch unsere Redaktion. So schreibt BM-Leser Frank Schmitz: „Wir wohnen in unmittelbarer Nähe zum Kreisel Wasserturmstraße und auch uns ist natürlich die Menge an Motorradfahrern aufgefallen, wenngleich sich uns das Lärmproblem infolge von reduzierter Geschwindigkeit und Drehzahl im Kreisel nicht so extrem stellt.“

Allerdings habe sich seit einiger Zeit auch ein anderes Problem aufgetan: „Wir stellen fest, dass die B 229 zwischen Kreisel Wasserturmstraße und Busbahnhof zu verkehrsarmen Zeiten immer mal wieder als Teststrecke dafür genutzt wird, was der fahrbare Untersatz so an Beschleunigung, Drehzahl und Geschwindigkeit hergibt. Dass die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung hierbei nur Makulatur ist, muss ich wohl nicht extra erwähnen.“

Die Debatte über Motorradfahrer, die an den Wochenenden Touren unternehmen, betrifft freilich nicht nur das Bergische Land. Auch in der Eifel und in anderen Mittelgebirgen, die wegen der landschaftlichen Schönheiten zu Ausflügen einladen, fühlen sich Anwohner von den Bikern gestört. In den vergangenen Jahren gab es in vielen Regionen den Ruf nach Streckensperrungen für Zweiräder. Die Motorradfreunde argumentieren dagegen, dass die Lärm-Sünder nicht repräsentativ für alle Mitglieder der Biker-Szene sind, sondern eine Minderheit, die das Hobby in Verruf bringe.

Die oberbergische Polizei hatte wegen der zahlreichen Biker-Unfälle im Nordkreis in den vergangenen Jahren jüngst ein größeres Kontingent an Motorradstreifen der Wache in Wipperfürth zugeordnete, die auch für Radevormwald zuständig ist.

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