Ausstellungseröffnung Bernd Klüting zeigt die Kirchen der Stadt idyllisch und in sanften Pastelltönen

Radevormwald · RADEVORMWALD Am liebsten malt Bernd Klüting Landschaften und Naturszenen. Davon gibt es rund um Radevormwald genug. Ebenso wie Gotteshäuser. Die hat der 71-jährige Rader die vergangenen fünf Jahre intensiv studiert, ihre Geschichte recherchiert und ihre bauliche Schönheit auf Reispapier verewigt. Eine übersichtliche, aber vielsagende Auswahl dieser Werke stellt er in der Dorfkirche Remlingrade aus, übrigens eine seiner ersten portraitierten Kirchen.

 Bernd Klüting (l.) freut sich über die Ausstellung in der Dorfkirche (v.l.): Cindy Kuhn, Otto Cords, Pfarrerin Maria Kluge und Armin Maurer.

Bernd Klüting (l.) freut sich über die Ausstellung in der Dorfkirche (v.l.): Cindy Kuhn, Otto Cords, Pfarrerin Maria Kluge und Armin Maurer.

Foto: jürgen moll

RADEVORMWALD Am liebsten malt Bernd Klüting Landschaften und Naturszenen. Davon gibt es rund um Radevormwald genug. Ebenso wie Gotteshäuser. Die hat der 71-jährige Rader die vergangenen fünf Jahre intensiv studiert, ihre Geschichte recherchiert und ihre bauliche Schönheit auf Reispapier verewigt. Eine übersichtliche, aber vielsagende Auswahl dieser Werke stellt er in der Dorfkirche Remlingrade aus, übrigens eine seiner ersten portraitierten Kirchen.

Idyllisch in sanften Pastelltönen hat er sie gemalt, Radevormwalds schönste und bedeutungsvollste Kirchen, beispielsweise das Paul-Gerhardt-Haus in Herbeck, die Reformierte Kirche am Markt, das katholische Gotteshaus St. Marien in der Innenstadt oder St. Josef in Vogelsmühle. Doch Klüting hat die 20 Werke nicht einfach so gemalt. Er hat sich mit ihrer Geschichte auseinandergesetzt, Archive gewälzt, Quellen analysiert. "Erst als ich mir sicher war, dass ich die Entstehungsgeschichte der Bauwerke wirklich verstanden hatte, habe ich sie gemalt", erzählt er. Fotografisch in Szene gesetzt, nahm sich der pensionierte Diplom-Ingenieur die Zeit, um die Bauten mit schwarzer Tusche auf das filigrane Reispapier zu verewigen.

Kreativ interessiert war Klüting schon immer, doch erst nach seiner Pensionierung fand er die Zeit, sich damit zu beschäftigen und den Malkursus von Cindy Kuhn zu besuchen. Sie stand ihm immer mit Rat und Tat zur Seite, berichtet er dankbar. Durch die Materialien und seine besondere Maltechnik, erinnern Klütings Bilder an historische Zeugnisse, strahlen Nostalgie und eine ruhige, idyllische Stimmung aus. In seinen Werken erinnert nichts an die unruhige Reformationszeit und Kriege, die all diese Kirchen erlebten. Die Dorfkirche in Remlingrade, so erzählte Klüting den Besuchern, erbaut 1744, "überlebte beide Weltkriege unversehrt". Sie sei mitunter die älteste Kirche Radevormwalds. Dass ihn die geschichtliche Auseinandersetzung mit seiner Heimatstadt Spaß macht, war in seinen Ausführungen deutlich herauszuhören. Details über die Handwerker der Kirchen hatte er parat, sprach über die frühere Situation der reformierten Gemeindemitglieder.

Was nach diesem Einblick bleibt, ist der fokussierte Blick auf Bauten, die das Stadtbild seit Jahrhunderten prägen, schwere Zeiten überstanden haben und heute immer noch prachtvoll stehen. Die Reflexion ist schnell da: Sie sollten auch für die Zukunft bewahrt werden.

Die Bilder werden einige Wochen in der Dorfkirche Remlingrade ausgestellt sein. Am Sonntag, 17. Mai, 17 Uhr, werden im Foyer des Bürgerhauses 16 Künstler des Malkursus von Cindy Kuhn, darunter auch Klüting, eine Ausstellung zum Thema Bergisches Land eröffnen. Auch einige der Kirchenbilder werden gezeigt. Cristina Segovia-Buendía

(RP)
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