Tagestour Geschichtsverein fährt nach Vogelsang und nach Monschau

Radevormwald · Die Tour führt die Bergischen zunächst nach Vogelsang im Nationalpark Eifel und anschließend nach Monschau.

 Blick auf die Stadt Monschau im Tal der Rur, die für ihr hervorragend erhaltenes Stadtbild bekannt ist.

Blick auf die Stadt Monschau im Tal der Rur, die für ihr hervorragend erhaltenes Stadtbild bekannt ist.

Foto: dpa-tmn/Heike Becker

Der Bergische Geschichtsverein (BGV) aus Radevormwald unternimmt gemeinsam mit dem BGV aus Hückeswagen am Samstag, 18. Mai, eine Tagesfahrt in die Eifel. Die Tour führt die Bergischen zunächst nach Vogelsang im Nationalpark Eifel. 1933 hatte Hitler veranlasst, dass für die Ausbildung der NSDAP-Kader drei „Reichsschulungslager“ errichtet werden sollen, die man später ab 1935 als „NS-Ordensburgen“ bezeichnete. Der Bau der Ordensburg Vogelsang begann 1934; ab 1936 wurden die nationalsozialistischen Schulungen durchgeführt, bis im September 1939 die Wehrmacht einzog. Obwohl manche der geplanten gigantischen Bauten wie die größten Sportstätten Europas wegen des Krieges nicht fertiggestellt wurden, gehört die ehemalige Ordensburg Vogelsang zu den größten baulichen Hinterlassenschaften des NS-Regimes. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage von der britischen, dann von der belgischen Armee als Kaserne genutzt. Seit 2006 ist die Anlage zugänglich – und im Besucherzentrum kann die Dauerausstellung „Bestimmung Herrrenmensch. NS-Ordensburgen zwischen Faszination und Verbrechen“ besichtigt werden.

Die Fahrt geht weiter in das bei Touristen wegen seiner romantischen Lage und Architektur (330 denkmalgeschützte Bauwerke) beliebte Monschau. Die Stadt hieß über lange Zeit „Montjoie“. Erst 1918 erhielt sie durch den Erlass Kaiser Wilhelms II. den eingedeutschten Namen Monschau. Die Stadt wurde zwar schon 1198 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, aber den eigentlichen wirtschaftlichen Aufschwung brachten erst die protestantischen Zuwanderer: der Aachener Tuchmacher Arnold Schmitz, der aus der Wolle spanischer Merinoschafe ab 1600 die ersten Feintuche herstellte und europaweit vermarktete, und dann der Pfarrersohn Johann Heinrich Scheibler aus dem Bergischen Land, der die Monschauer Textilindustrie um die Mitte des 18. Jahrhunderts zu ihrer größten Blüte führte. Einer seiner Nachkommen, Karl Wilhelm Scheibler (1820-1881), wanderte nach Polen aus, wo er in Lodz das zeitweise größte Baumwolle verarbeitende Unternehmen Europas besaß und in die polnische Literatur einging. Aber auch in Monschau ging wie in Rade das Textilzeitalter zu Ende, als 1982 die „Rheinische Wollwerke Monschau“ ihren Betrieb einstellen mussten.

Die Organisation und Leitung der Fahrt übernimmt Hans Golombek. Die Teilnahme kostet 45 Euro. Anmeldungen aus Radevormwald bis 30. April unter Tel. 02195 30217 oder E-Mail: hans.golombek@t-online.de, aus Hückeswagen bei Steffi Wolter, Tel. 02192 92270.

(s-g)
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