Radevormwald Baumschutzsatzung soll nicht abgeschafft werden

Radevormwald · Eigentlich wollte sich der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt mit der Neufassung der Satzung zum Schutz des Baumbestandes in Rade beschäftigen.

Radevormwald: Baumschutzsatzung soll nicht abgeschafft werden
Foto: AL

Doch ein Paukenschlag von Gerd Uellenberg (CDU) sorgte dafür, dass die Diskussion in eine ganz andere Richtung ging. Denn Teile der CDU sprachen sich für die Abschaffung der Satzung aus. "Wir müssen das Bewusstsein der Menschen schärfen, Bäume zu schützen. Das schaffen wir nicht durch ein Papier", sagte Uellenberg.

Nach einer kontroversen Diskussion sprachen sich aber nur drei CDU-Mitglieder und Petra Ebbinghaus (AL) für die Abschaffung aus, die UWG enthielt sich (Beratungsbedarf). Die weiteren CDU-Mitglieder, FDP, Pro Deutschland, Grüne und SPD votierten für die Neufassung. Petra Ebbinghaus erklärte, dass ihr die Baumschutzsatzung, unter die Pappeln, Birken, Schein-Akazien, Weiden und die meisten Obstbäume nicht mehr fallen, zu viele Unwägbarkeiten beinhalte und zu viele individuelle Entscheidungen zulasse. Sie befürchte, dass einige Baumarten künftig gar nicht mehr gepflanzt oder viel zu früh gefällt werden. Ihr sei nicht klar, warum Obstbäume nicht für eine Ersatzbepflanzung sorgen dürfen. "Ich halte die Satzung für nicht konsequent, sie verhindert Baumschutz", sagte sie.

Erschüttert über diese Argumentation war Kathi Hentzschel vom Naturschutzbund. "Die vorliegende Neufassung ist entschärft, aber die Kommune hat eine Verpflichtung, deshalb darf die Abschaffung kein Thema sein", forderte sie.

Auch Bernd Bornewasser (Grüne) sieht in der Satzung eine Möglichkeit, Sanktionen durchzuführen, wenn jemand illegal einen Baum fällt. "Wenn wir die Satzung abschaffen, gehen wir die Gefahr ein, dass jeder Baum Opfer einer Kettensäge wird. Die Stadt wird entlaubt", sagte er. Bäume zu schützen, diene auch nachfolgenden Generationen. Auch eine entschärfte Fassung einen gewissen Grundschutz. "Wir riskieren unsere Bäume für den Nutzzweck einzelner Personen, ohne die Sicherheit, Ersatz dafür zu bekommen", sagte Bornewasser.

Auch der Ausschussvorsitzende Jürgen Fischer (CDU) möchte die Satzung erhalten. "Wir brauchen die beratende Funktion aus dem Rathaus", sagte er. Seine Parteikollegin Renate Greif möchte durch die Satzung weiter das Bewusstsein für die Bedeutung von Bäumen schaffen.

Die SPD schließt sich dem Vorschlag der Verwaltung an, sich nach zwei Jahren über die Erfahrungen mit der Satzung auszutauschen.

(RP)
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