Serie zum Advent Vielfalt in der Weihnachtsbäckerei

Radevormwald · In der Backstube Bremicker wird seit Oktober für Weihnachten gebacken – mit bewährten Familienrezepten.

 Backen zum Fest (von links):  Jennifer Lockemann, Andrea Krause und Christian Bremicker mit Weihnachtsmännern.

Backen zum Fest (von links): Jennifer Lockemann, Andrea Krause und Christian Bremicker mit Weihnachtsmännern.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Mehr als 20 verschiedene Plätzchensorten reihen sich in der Filiale an der Kaiserstraße der Bäckerei Bremicker aneinander. Dicht an dicht stehen die leckeren Gebäcken festlich verpackt auf dem Tresen der gemütlichen Bäckerei und erinnern jeden Kunden an das wohlige Gefühl, das Plätzchen in einem auslösen. Sie wecken Erinnerungen, Lust auf das Weihnachtsfest und sind fester Bestandteil jeder weihnachtlichen Erinnerung. Bäckermeister Christian Bremicker backt seit Oktober Weihnachtsgebäck für sein Familienunternehmen und verrät das Geheimnis von saftigen Plätzchen. „Gute Zutaten sind der Schlüssel zu einem guten Ergebnis. Wer an den Zutaten spart, wird nicht das Beste backen. An den Zutaten darf man nicht sparen und das machen wir auch nicht“, sagt er.

So werden alle Haselnüsse, die von der traditionellen Bäckerei verarbeitet werden, selber geröstet, um den Geschmack zu verfeinern. Wenn es um den perfekten Geschmack geht, ist außerdem das Stichwort Butter nicht weit. „Butter ist schwierig zu verarbeiten, weil sie einen niedrigen Schmelzpunkt hat. Da kann es schnell passieren, dass die Konsistenz schmierig wird. Der Geschmack von Butter ist aber nicht zu übertreffen. Deswegen empfehle ich Teige auf Butterbasis kurz und heftig, mit viel Kraft zu kneten. Das verhindert auch, dass die Plätzchen nach dem Backen brechen“, sagt der Bäckermeister. Wer Rosinen verarbeitet sollte sie für ein saftiges Endergebnis vor der Verarbeitung in Rum einlegen. „Wasser ist natürlich auch eine Option, aber ich bevorzuge Rum. Auch für den Geschmack.“

Wer einen Stollen selber backen möchte, sollte die Hefe nicht nur mit Wasser, sondern direkt mit etwas Mehl ansetzen. So können sich die Aromen besser entwickeln.

Bremickers Backstube ist für ihr Spritzgebäck, die vielen Sorten von Spekulatius und die Lebkuchen berühmt, die nicht mit denen zu vergleichen sind, die man in Supermärkten kaufen kann. Die Qualität und Handarbeit schmeckt man hier besonders.

Zu Weihnachten nimmt die Backstube auch Aufträge zu Sonderanfertigungen entgegen. Zum Beispiel Nikolaus-Gebäck, das Gedichte oder ganze Weihnachtsgeschichten nacherzählt. Der Nikolaus hat viele Aufgaben und deswegen auch im Bäckerwesen eine Sonderstellung. „Der Nikolaus gilt als Schutzheiliger der Kinder und Armen, der Seefahrer und Kaufleute, Apotheker und Bäcker. Das spiegelt sich ganz eindrücklich in den Spekulatiusfiguren wider“, sagt Christian Bremicker, der auch Theologe ist. Die Spekulatius-Walzen mit denen seine Backstube arbeitet zeigen einen Wirt, oder Knecht Ruprecht, aber auch die Figuren Max und Moritz sowie Seefahrer.

Ein großes Thema ist zu Weihnachten auch Berliner Bot, das der Bäckermeister als Glaubensfrage bezeichnet. „Bei manchen Bäckern ist das Brot ziemlich hart, bei uns eher luftiger. Wichtig ist, dass man die Vielfalt der Rezepte beibehält.“

Der Fachmann aus Radevormwald ermutigt alle Menschen ihre Familienrezepte von Generation zu Generation weiterzugeben und viel selber zu backen. „Die Tradition darf nicht verloren gehen. Deswegen müssen Rezepte weitergegeben werden.“ Sein Lebkuchenrezept hat Christian Bremicker übrigens aus Erlangen mitgebracht und dort gegen eine Schwarzbrotrezeptur eingetauscht.

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