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Radevormwald Ausgetestet in der Spielecke

Radevormwald · Die 14-jährige Selin Sevinmez absolviert derzeit ein Betriebspraktikum im Kinderhaus Pusteblume.

 Die Arbeit mit Kindern macht Selin Sevinmez großen Spaß.

Die Arbeit mit Kindern macht Selin Sevinmez großen Spaß.

Foto: Moll

Die 14-jährige Selin Sevinmez hat sich für ihr Betriebspraktikum das Kinderhaus Pusteblume ausgesucht. Die Neuntklässlerin des Theodor-Heuss-Gymnasiums tauscht für zwei Wochen Schulbank gegen Spielecke. Schon nach den ersten drei Tagen ist sie positiv überrascht: Es ist entspannter als erwartet, anspruchsvoll ist es aber trotzdem.

Seit einigen Jahren spielt die 14-jährige Selin schon mit dem Gedanken, nach ihrem Abitur am THG auf Lehramt zu studieren. "Ich will später auf jeden Fall etwas mit Kindern machen." Ob Grundschule, Mittel- oder Oberstufe, da hatte sie sich bislang noch nicht festgelegt. Das Praktikum im Kindergarten, hatte sie sich auf Anraten einer Freundin ausgesucht, die sich ebenfalls für Lehramt interessierte. Die Kleinsten seien schließlich die ehrlichsten und anspruchsvollsten Schüler. Ob man für den Job wirklich geeignet ist, merke man hier wohl am besten.

Zu Selins täglichen Aufgaben gehört in erster Linie das ausgiebige Spielen mit den Kleinen. "Ich bin da, um mich mit den Kindern zu beschäftigen, mit ihnen drinnen und draußen zu spielen, erzählen und zuzuhören, gemeinsam zu frühstücken und mittags zu essen." Ein Praktikumsplatz, der ziemlich entspannt klingt. Allerdings auch sehr anstrengend sein kann, weiß die pädagogische Fachkraft Monika Strack. "In einer Gruppe mit bis zu 20 Kindern, zwischen zwei bis sechs Jahren, ist ständig etwas los, und die Geräuschkulisse ist auch nicht ohne." Auch körperlich, sei es durchaus anstrengend. Doch Selin ist schon nach den ersten drei Tagen total begeistert. "Ich hätte mir das nicht so entspannt vorgestellt. Die Kinder haben mich sofort freundlich aufgenommen und viele Fragen gestellt." Sofort zogen sie ihre neue Praktikantin zu sich in die Spielecke. Erst einmal "die Neue" austesten. Praktikanten im Haus zu haben, sind die Kinder im Kinderhaus Pusteblume gewohnt, sagt Leiterin Katrin Pfeiffer. "Das haben wir relativ häufig, dass wir Praktikanten oder Studenten für einige Tage und Wochen bei uns aufnehmen. Und da wir ein sehr offenes Haus sind, war das bislang auch nie ein Problem." Die beiden sechsjährigen Eray und Nina sowie die vierjährige Julia haben bereits jetzt schon eine klare Meinung von Selin. "Sie ist nett, und es macht Spaß mit ihr zu spielen", sagt Nina. Die anderen beiden nicken zustimmend. Auch Pfeiffer kann ihrer neuen Praktikantin schon nach wenigen Tagen viel Positives abgewinnen. "Es ist schön zu sehen, mit wie viel Freude, Ruhe und Gelassenheit Selin in der Gruppe steht und mit welcher positiven Ernsthaftigkeit sie den Kindern gegenübertritt." Den Kindern gegenüber sei das eine große Wertschätzung, die sie spüren. "Für die Kinder hat Selin auch immer ein offenes Ohr, sie fühlt sich angesprochen, wenn sie ihr was erzählen", bemerkt auch Strack.

Bei vielen sei der Beruf der staatlich anerkannten Erzieher verkannt, meint Pfeiffer: "Es ist eine hochwertige Ausbildung, man muss sich ein Leben lang fortbilden." Und auch im erzieherischen Bereich gebe es durchaus Möglichkeiten, zu studieren. "Es ist eine wichtige Aufgabe, Kinder auf den guten Weg zu bringen." Das hat auch Selin erkannt, die sich nun durchaus vorstellen könnte, eine Ausbildung als Erzieherin zu machen und später zu studieren. Im Kinderhaus Pusteblume sei sie auf jeden Fall jetzt schon herzlich willkommen.

(sebu)
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