Radevormwald Arnd Bader gewinnt den Halbmaraton trotz Sturz
Hart, härter, Wald-Wasser-Wolle-Lauf - unter diesem Motto starteten gestern 140 abenteuerlustige Sportler in einen der anspruchsvollsten Landschaftsläufe des Bergischen Landes. Auf dem Wald-Wasser-Wolle-Wanderweg, dem beliebtesten in Nordrhein-Westfalen, konnten die Läufer, die zum Teil aus Berlin oder Konstanz am Bodensee anreisten, gegeneinander antreten. Vorjahressieger Arnd Bader war auch diesmal wieder dabei - und überquerte nach 24 Kilometern in knapp eineinhalb Stunden als Erster die Ziellinie.
Es war das zweite Mal, dass Initiator Sven Schreiber den anspruchsvollen Halbmarathon rund um Radevormwald organisiert hatte. Schon im vergangenen Jahr war die Resonanz gut, "dieses Jahr war sie mit 140 Anmeldungen noch etwas besser", berichtete Schreiber. Messen konnten sich die Läufer auf einer Strecke von zehn oder 24 Kilometern. Für die geplante Fünf-Kilometer-Runde hatte es im Vorfeld zu wenig Rückmeldungen gegeben, weshalb Schreiber sie ausfallen ließ: "Die Leute hier mögen es eben hart und härter", äußerte der Organisator, als die ersten Läufer das Ziel auf dem Marktplatz erreichten.
Die meisten Sportler hatten sich für den modifizierten und verlängerten 24-Kilometer-Lauf angemeldet. Auf sie wartete eine sehr anspruchsvolle Strecke: Bei bestem Laufwetter ging es durch das Ülfetal hinein in die Wellenbahn, zügig bergauf in Richtung Wülfing-Museum, entlang der Wupper, über die Staumauer bis nach Heidersteg und dann vom Wiebachtal steil bergauf zurück in die Rader Innenstadt.
"Ab Heidersteg wurde es richtig mies", sagte ein Läufer erschöpft zu seiner Familie, die ihn im Ziel stolz in Empfang genommen hatte. Trotz dieser Strapazen schafften viele Läufer die Strecke in weniger als zwei Stunden - und so gut wie alle kamen sichtlich erschöpft, aber auch strahlend vor Glück auf dem Marktplatz an.
Sieger Arnd Bader wirkte im Ziel noch sehr fit, kam dafür aber mit blutigen Händen an: "Bei Kilometer fünf hat es mich erwischt", erzählte der 49-Jährige. Er habe nur kurz auf die Uhr geschaut, als es im Wald bergab ging. "Ich bin kurz abgerutscht - und schon lag ich da." Ein paar Schrammen trug er davon, aber er rappelte sich schnell auf und lief weiter. "Stehenbleiben und sich bemitleiden bringt ja nichts", sagte Bader und lachte. Andreas Joswick und Andrej Bullach kamen hinter Bader auf den Plätzen zwei und drei ins Ziel.
Nahezu alle Läufer waren von der Strecke rund um Radevormwald begeistert: "Sie ist wunderschön, bergauf und bergab. Es macht einfach einen riesigen Spaß", sagte Andrej Bullach zufrieden.