Radevormwald Apotheker warnen: Grippegefahr nicht unterschätzen

Radevormwald · Im vergangenen Winter hatte die Grippewelle besonders heftig gewütet. Deshalb beteiligen sich die Apotheker im Oberbergischen Kreis auch in diesem Jahr wieder aktiv an der Aufklärungsarbeit zum Thema Grippeschutz. Als wichtige Anlaufstelle im Gesundheitswesen informieren sie darüber, was man vorbeugend für die Gesundheit in der neuen Grippesaison tun kann.

Dabei zählt die Grippeimpfung nachweislich zu den wirksamsten Vorbeugemaßnahmen. Die Apotheker empfehlen, sich jetzt impfen zu lassen. In der vergangenen Grippesaison wurden 723 Todesfälle durch Influenza-Infektion an das Robert Koch-Institut gemeldet. 94 Prozent der Betroffenen waren über 60 Jahre alt. Dabei gibt es jedoch eine hohe Dunkelziffer. Denn in der Regel wird die Grippe meist nicht als Todesursache angegeben, sondern oft eine Folgeerkrankung wie etwa Lungenentzündung oder Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems. Die tatsächliche Anzahl der Todesfälle, die auf eine Grippeerkrankung zurückzuführen sind, ist daher um ein Vielfaches höher.

"Eine echte Grippe unterscheidet sich von einer normalen Erkältung. Die Infektion mit Grippeviren verläuft in der Regel heftiger. Symptome wie Fieber, Hals-, Glieder- und Kopfschmerzen sowie trockener Husten treten ohne Vorwarnung innerhalb weniger Stunden auf", sagt Martina Dammüller, Pressesprecherin der Apotheker im Oberbergischen Kreis.

Selbst bei einem unkomplizierten Verlauf halten die Beschwerden fünf bis sieben Tage an. Es gibt aber auch schwere Verläufe, die Komplikationen wie eine Lungen- oder eine Herzmuskelentzündung nach sich ziehen können. Mitunter sind diese lebensbedrohlich.

Eine Grippeschutzimpfung ist der wirksamste Schutz vor Ansteckung und schweren Verläufen. "Je früher die Grippeimpfung erfolgt, desto besser. Denn nach der Spritze dauert es noch etwa zwei Wochen, bis ein wirksamer Schutz besteht", sagt Martina Dammüller. Eine Impfung aus dem Vorjahr ist in diesem Jahr nicht mehr wirksam und eine erneute Impfung erforderlich. Denn die Grippeviren sind Verwandlungskünstler. Der Impfstoff wird daher den sich verändernden Viren jedes Jahr neu angepasst.

Die Apotheker im Oberbergischen Kreis empfehlen die Grippeschutzimpfung für alle Personen, die ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe haben. Dazu gehören insbesondere Menschen über 60 Jahre, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einer chronischen Erkrankung, Menschen mit Immunschwäche, Bewohner von Altenpflegeheimen, Schwangere (von der Impfung profitiert auch das Neugeborene) sowie medizinisches Personal und Pflegepersonal mit erhöhtem Ansteckungsrisiko.

(rue)
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