Radevormwald Altes Wissen über Kräuter bewahren

Radevormwald · Anke Höller öffnete ihre Kräuterschule für alle Interessierten. Ihre Gäste konnten sich über die Heilkraft längst vergessener Kräuter informieren und auch gleich den prächtigen Kräutergarten bestaunen.

 Anke Höller (rechts) in ihrem Kräutergarten mit Jürgen und Astrid Dömer aus Hückeswagen.

Anke Höller (rechts) in ihrem Kräutergarten mit Jürgen und Astrid Dömer aus Hückeswagen.

Foto: Moll

Wie Bärlauch aussieht, wenn er noch ganz klein ist, weiß Anke Höller genau. Sie kennt die junge Brennessel und den Giersch wie keine andere. Doch bei einigen frischgekeimten Pflanzen hält sie inne. "Ich bin natürlich auch vorsichtig, denn manche Pflanzen erkennt man erst, wenn sie blühen", erzählt sie. Sicherheit gehe vor. Einfach mal schnell zugreifen und pflücken, um ein paar Kräuter zu bekommen, liege ihr fern.

Am Sonntag öffnete die diplomierte Kräuterfachfrau, Ernährungstrainerin und Aromaexpertin ihre eigene Kräuterschule in ihrem Haus, Borbeck 2, mit einem Tag der offenen Tür.

Damit ging ein langersehnter Traum für sie in Erfüllung. "Ich bin eigentlich schon lange im Geschäft und gebe im ganzen Bundesgebiet an Schulen Unterricht im Natur- und Heilpflanzenbereich", sagt Anke Höller. Kurse und Seminare zu gesunder Ernährung gehören ebenso dazu wie die Kunde der richtigen Heilkräuter.

Ihren Beruf bei einer gesetzlichen Krankenkasse hat sie dafür an den Nagel gehangen. "Für mich ist es wichtig, das alte Wissen über heimische Kräuter und ihre Heilkraft, welches leider langsam mehr und mehr in Vergessenheit gerät, zu bewahren", betont sie. Neben den positiven Wirkungen auf Körper und Seele seien Wildkräuter wie Bärlauch eine willkommene und geschmacklich interessante Abwechslung in der Küche.

Seit über zehn Jahren schon zieht sie ihre Kräuter selber im eigenen Garten. Interessierte Naturliebhaber können sich bei Anke Höller wertvolles Wissen erwerben, das sie in kleinen Gruppen lehrt. Inmitten von Wiesen und Wäldern im Bergischen werden gemeinsam heimische Kräuter entdeckt, gesammelt und für die Küche verarbeitet. Dazu bietet Anke Höller in ihrem Bergischen Kräuterstübchen gediegene Räumlichkeiten an. Hier bietet sie Kräuterabende von Mai bis November an. Den Schwerpunkt legt Höller auf Heilwissen und alte Mythen rund um die beliebten Kräuterpflanzen.

In den Kursen können herzhafte oder süße Brotaufstriche kennengelernt und hergestellt werden, oder Interessierte tauchen einfach mal in die Welt der Wohlfühldüfte ein. Auch die Rezeptur erlesener Kräutertees stehen auf dem Programm. Anke Höller bot ihren Gästen an ihrem Tag der offenen Türe Proben von Frühlingstees mit Löwen- und Birkenblättern, Pfefferminze und Gänseblümchen an.

An weiteren Ständen im Freien gab es Gebrauchskeramik von Marion Drensek und Wurzelholzschmuck von Brigitte Baumgart. Marion Oelsner rundete das Angebot ab, mit Betondekorationen für Gärten und zarten Filzfiguren.

(sig)
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